Frage Allabendliches Ess-Theater???

18 Jahre 2 Monate her #1064 von ein Gast

Liebe Leute
Wer hat denn Erfahrungen damit:
Mein Sohn (18 Monate) macht seit neuestem abends ein Riesentheater ums Essen. Er isst und trinkt sonst sehr gut, z.T. auch schon recht gut selber.
Bei der Abendmahlzeit dagegen kriegt er regelmäßig einen großen Wutanfall, schreit und wehrt sich gegen jede Berührung.
Zunächst scheint er Hunger zu haben, ist bei mir in der Küche, wenn ich das Essen herrichte, stiebizt auch mal ein Stückchen Brot. Wenn wir uns dann an den Tisch setzen, geht der Wutanfall los. Er greift nach seinem Teller, nur um ihn auf den Boden zu schmeißen, wirft alles um, was er erreichen kann, wehrt ab, wenn man ihn beruhigen will. Ich setz ihn dann wieder auf den Boden, da windet er sich dann hin und her, und schreit mit blauroter Gesichtsfarbe wie am Spieß. Jeder Versuch zu trösten wird wild abgewehrt, sogar seine geliebten Kekse fliegen uns wieder um die Ohren.
Wenn er dann eine Weile geschriehen hat, wird es irgendwann wieder ruhiger, dann darf ich auch trösten, und auf einmal ist der Spuk vorbei und das Abendessen wird mit großem Appetit verputzt.
In der Früh macht er nie Probleme, auch mittags und nachmittags laut Tagesmutter nicht (sie lobt ihn immer, weil er so schön isst).
Das Theater abends wird aber immer intensiver, heute hat er eine 3/4 Stunde geschrien, als ob wir ihn schlachten wollten. Anschließend war er das brävste und liebste Kind...
Ich bin irgendwie völlig ratlos, auch zerrt das ganze ziemlich an meinen Nerven. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, oder vielleicht einen Auslöser gefunden? Das Theater ist unabhängig davon, was es zum Essen gibt, auch bei wirklichen Lieblingsspeisen. Zähne hat er schon alle...:(
Danke schön
Tini

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18 Jahre 2 Monate her #1067 von ein Gast

Hallo,

hört sich ziemlich blöd an, aber ich würde ihn beim nächsten Wutanfall, einfach vom Tisch wegnehmen und in sein Zimmer bringen und ihm sagen, dass er das beim Essen nicht darf (ich weiß, etwas zu viel verlangt, aber trotzdem) und wenn er sich beruhigt hat, kann er wieder kommen.

Mein Sohn ist zur Zeit in einer Trotzphase und verweigert auch grundlegende Sachen, wie anziehen usw.

Dann muss er ins Zimmer, natürlich kommt er gleich wieder raus, aber dann wird er eben 10 mal ins Zimmer geschickt, bis er sich beruhigt.

Bei mir darf er auch nur in seinem Zimmer schreien bzw. toben und nicht in der Küche oder im Wohnzimmer.

Meistens wenn ich ihm sage, dass er nur in seinem Zimmer schreien darf, hört er schneller auf zu schreien, anstatt dass er im WZ tobt.

Ich weiß nicht, ob Dir mein Posting irgenwie hilft, aber ich würde in wegnehmen und ohne ihn zu Abendessen, auch wenn dann das Essen abgeräumt ist, weil ere so lange brüllt.

Liebe Grüße, Maria

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18 Jahre 2 Monate her #1070 von ein Gast

Hallo Tini,

ich schließe mich Maria an, ab ins Zimmer und wenn er sich beruhigt hat, dann kann er wieder kommen. Es klingt nach Deiner Beschreibung nach einem reinem Wutanfall ohne besonderen Auslöser.

Viel Erfolg (und die nötige Geduld, ich weiß, es tut weh, wenn die Kids so brüllen und alles ablehnen, aber da muss man als Mutter durch)!

Carmen

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18 Jahre 2 Monate her #1072 von Jul

Hallo Tini,

mein Sohn hatte ca. 2-4 Monate vor seinem 2 Geburtstag auch so Phasen der extremen Unzufriedenheit. Allerdings nicht beim Abendessen, sondern in unterschiedlichen Situationen, meist nach dem Aufwachen nach dem Mittagsschlaf oder vor dem Zubettgehen abends. Die Schreiphase hat dann auch bis zu 45/60 minuten gedauert. Jede Frage (willst Du Deinen Schnuller, willst Du was essen/trinken, ...) hat ihn noch mehr in Rage gebracht. Er hat sich dabei unter dem Sessel verkrochen und den Schnuller nach mir geworfen. Teilweise bin ich verzweifelt, teilweise habe ich mich daneben gestellt und habe gebügelt und gewartet bis er aufhörte. Letzeres ist sinnvoller!

Nach einem Gespräch mit einer erfahrenen Mutter/Phychologin und nachdem die Phase vorbei ist, kann ich folgendes berichten:

- ich glaube nicht, das es die Trotzphase ist, weil die fängt ein bisschen später an und auch in Zusammenhang mit dem Wörtchen "ich"
- ich glaube, das in dem Kleinen etwas Umwälzendes passiert ist, eine neue Entwicklung, also mehr Verständnis, Sprachverständnis oder sowas (im ürbrigen hat sich auch in der Zeit das Spielverhalten verändert). Das hat ihn durcheinander gebracht und verwirrt.

Nach ein paar Monaten waren diese Anfälle wieder vorbei und das Alltagsleben wieder leichter und normler und er selbst ausgeglichener. Wir hatten den Eindruck, dass er "innerhalb von 2 Wochen" einen riesen Entwicklungssprung gemacht hatte, aber das war eigentlich nur das Ergebnis der oben beschriebenen Phase von 2-4 Monaten!

Falls bei Deinem Sohn das gleiche geschiet, dann hat das vielleicht gar nichts mit dem Abendessen zu tun, sondern er ist dann einfach hungrig/unterzuckert und will etwas tun was er noch nicht kann, wird dann unzufrieden und gerät in Rage und kommt nicht mehr raus.
Meiner Erfahrung nach hilft in solchen Situationen nur: nichts tun und das Kind lassen, keine Frage stellen, nicht mit ihm reden aber in der Nähe bleiben. Ihn beobachten, wann es zu Ende sein könnte und dann mit wenigen Worten und mit etwas was ihm gefällt eine Brücke schlagen, damit er aus der Situation wieder rauskommt. Vielleicht verbessert sich die Situation damit so weit, das es schon nach 30 min fertig ist und nicht nach 45?

viel Erfolg,
Julia

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18 Jahre 2 Monate her #1073 von Jul

Hallo, noch ein Nachtrag:

inzwischen ist es tatsächlich so wie meine Vorgängerinnen vermuten: er (24 Monate) testet mich aus: d.h. er sitzt am Esstisch und wirft etwas auf dem Boden. Ich sage, Nein, tue das nicht. Er tut es wieder und ich wieder nein usw. Irgendwann ziehe ich die Konsequenz, nehme ihn vom Tisch weg und trage ihn woanders hin. Dann schreit er zwei Minunten, darf dann wieder an Tisch und hat es verstanden und tut es nicht mehr.

Das ist aber ein anderes Verhalten wie eine Stunde brüllen und mit Keksen und Schnullern werfen und absolut unzugänglich sein. Wenn also das Wegtragen nichts bringt sondern alles nur noch schlimmer macht, würde ich das Verhalten unter einem anderem Blickwinkel sehen!

Viel Kraft! Hört auch wieder auf!
Julia

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18 Jahre 2 Monate her #1074 von Milena

Mein Sohn hatte mit gut zwei Jahren eine Phase, in der er schlichtweg total wenig gegessen hat. In der Kinderkrippe hat man sich dann auch sehr um ihn bemüht, aber oft hatte er kein Mittagessen und keine Brotzeit gegessen und hoffte dann, dass ich ihm zuhause etwas mache, wenn wir mitten am Nachmittag nach Hause kamen (oder er futtert Kekse).
Nach einigem Hin und Her haben wir uns dann darauf verständigt, dass man ihn in der Krippe und zu Hause einfach ein paar Mal fragt, ob er jetzt Essen will und wenn nicht, hat man sich nicht weiter drum gekümmert- es gab dann aber auch keine Kekse etc. zwischendurch, nur Brot gegen den Hunger. Ich glaube, er hat einfach total wenig Hunger und kommt mit sehr wenig Essen auf und dann war das Essen ein schönes Druckmittel, um Aufmerksamkeit zu bekommen, weil natürlich jeder besorgt war, wenn er nichts ißt.
Ich habe immer versucht, sachlich und ruhig mit ihm zu bleiben und wenn wir auch mit dem Essen fertig waren, habe ich die Sachen beiseite geräumt, ohne zu schimpfen und dann gab es eben nichts mehr (außer vielleicht einer Scheibe Brot zwischendurch). Nachdem die ganze Essensverweigerung also nicht mehr den gewünschten Aufmerksamkeitsgrad erzielt hat, hat er es dann auch schnell bleiben lassen.
Kein Kind verhungert, manche Kinder kommen mit sehr wenig aus und wenn man ihm dann noch was zwischendurch gibt, dann hat er beim nächsten Essen keinen richtigen Appetit. Der Kinderarzt meinte auch, in diesen Fällen sei es das beste, alle Zwischenknabbereien einzustellen, denn es gibt eben Kinder, die extrem gute Futterverwerter sind.
Gut ist auch, wenn dann das Essen einfach weg ist. Eine Erzieherin aus der Kinderkrippe mit vier eigenen Kindern meinte zu mir, sie hätte immer ein bißchen wenig gekocht- dann wußten die Kinder, dass sie zulangen müssen, denn sonst ist es weg. Ich habe bei Kindern aus der Verwandtschaft gesehen, zu welchen Mißständen es führen kann, wenn man den Kindern immer das Essen "hinterherträgt".
Derzeit ißt Junior übrigens sehr gut, alles schmeckt ihm, es kann also auch bei dir nach ein paar Monaten ganz anders aussehen.

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18 Jahre 2 Monate her #1075 von MalaFe

Hallo Tini,

unsere Kleine ist nun fast 18 Monate und hat auch ab und zu ihre Schrei- bzw. Schimpfphasen. Dann schmeißt sie alles durch die Gegend und nur aus dem Grund, weil es nicht so geht wie sie möchte. Helfen lassen will sie sich auch nicht, dann kommt sie noch mehr in Rage.
Jetzt machen wir das auch so, das wir ihre Wutausbrüche einfach ignorieren. Das dauert dann nur paar Minuten, dann ruft sie nach Mama oder Papa und wir dürfen ihr doch helfen und sie hat sich beruhigt. Wenn garnichts mehr geht und es länger dauert, muß sie auch schonmal in ihr Zimmer gehen. Spätestens nach 5 min. hört man kein Schimpfen, kein Schreien und kein Rumschmeissen mehr und sie ist wieder ganz normal. Und von Tag zu Tag wird es besser. OK, so häufig kommen die Wutausbrüche auch nicht vor.
Das schlimmste war eigentlich, daß ich am Anfang immer Lachen mußte, weil sie einfach so süß aussieht, wenn sie "Zornesfalten" im Gesicht hat und auf stur stellt. Aber das macht es ja schlimmer. Also hab ich es mir verkniffen und wenn garnichts ging, einfach mal Rücken zu drehen und dann schmunzeln.
Ich hoffe es hilft euch ein bisserl und euer Süßer ist bald auch beim Abendessen so lieb wie sonst!

Grüsse,

Steffi

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