Frage Atonschule München

16 Jahre 3 Monate her #27377 von Rotrosa1922

Liebe Hannahmama,

ich habe hier nachgefragt, ob jemand etwas über die Atonschule weiß.....

was das französische Schulsystem anbelangt, gebe ich Dir recht -in dem was Du schreibst, jedoch werden Kinder dort nicht bereits im Alter von 10 Jahren "aussortiert" und für alle Zukunft festgelegt....
Jetzt könnte man natürlich einwenden, dass man bei uns auch auf anderen Wegen zum Hochschulstudium kommen kann....das stimmt, aber ganz viele trauen sich das nicht mehr zu, haben sie Ausgrenzung und Aussonderung in so jungen Jahren erleben müssen.....da werden oft von "Amts wegen" voreilige und falsche Schlüsse gezogen, die sich maßgeblich und oft sehr, sehr schädlich auf den späteren Lebensweg auswirken.....bei ganz vielen Kindern "zündet" es eben erst in wesentlich höheren Klassen, als der vierten -.
Ist das Selbstwertgefühl einmal beschädigt, durch Lehrer, die einem z.B. sagen, dass man "allenfalls" zu einer Realschulkarriere taugt, glaubt man das auch irgendwann.

Aus der Aussage Deines Freundes schließe ich, gehe ich jetzt mal davon aus, dass er selbst schon das Gymnasium besucht hat.....In der Hauptschule kriegt man hier Wissen serviert und muß es wiedergeben können, ohne mitgeteilt zu bekommen, warum das so ist....in der Realschule wird man zum Handlanger für die "besseren Köpfe" erzogen, zum Erfüllungsgehilfen. In den Berufen, die man von dort aus ergreifen kann, ist selbständiges Denken und Handeln auch nicht erwünscht, genausowenig wie in der Realschule.

Und ich sage es nocheinmal, dieses Schulsystem ist diskreminierend und ausgrenzend......eines Tages wird es auch reformiert werden, denn die großen Firmen machen ja jetzt schon Druck auf die Politik....die haben heutzutage ganz andere Ansprüche an ihre Mitarbeiter, wie noch vor 50 Jahren......In naher Zukunft sind die "Creativen" gefragt, die, denen immer eine Lösung einfällt und die immer eine gute Idee haben......die schnell reagieren und handeln können und nicht so festgelegt sind auf alte Zöpfe.Unglücklicherweise sind das oft Kinder, die nicht richtig stillsitzen können, die überhaupt nicht einsehen, dass sie etwas tun sollen, nur weil irgend ein Erwachsener das verlangt, das sind die, die oft renitent sind und nur eine Motivation zum Lernen haben, wenn es interessant und von einem wirklich guten Lehrer aufbereitet ist. Momentan werden diese Kinder noch sehr gerne in die Hauptschule geschickt......sie sind unbequem und man traut ihnen keine "Leistung" zu.....was ein großer Fehler ist. Diese chronische Dummhaltung dieser Kinder und die damit einhergehende Ausgrenzung führen dann zu immer mehr Gewalt, ist doch klar, dass die ne Wut im Bauch haben!
Wer Anne Will an besagtem Sonntag (s.o.)gesehen hat, konnte sich die Zahlen eines Kriminalexperten aus Hannover anhören, bei denen ist die Jugendkriminalität um 50 % zurückgegangen, seit die dortige Regierung umgeschwenkt hat und auf eine bessere Bildung und Integrierung gesetzt hat. Da hat unser Ministerpräsident ganz schön dumm gekuckt, als dieser Mann ihm die Beweise nur so um die Ohren gehauen hat!

Ich bin überzeugt in zwanzig Jahren sieht das alles ganz anders aus!
Das bayrische Schulsystem ist zum Tode verurteilt, weil unsere Industrie mit Hauptschülern so rein garnichts mehr anfangen kann.Diese Schulabgänger sind "nicht erwünscht" - weil sie viel zu schlecht ausgebildet sind.

Weil das zu lange dauert, bis hier was in Beqwegung kommt, muß ich eben eine alternative Schule für meinen Sohn finden.


Gruß!
Rotrosa1922

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16 Jahre 3 Monate her #27406 von christelle

Hallo,

Als Französin, in Frankreich aufgewachsen und als Tochter von Lehrer möchte ich hier kurz was sagen. Spricht bitte nicht unüberlegt von einem System das ihr nicht kennt. Das französische Schulssystem hat zwar einige Vorteile aber was es ganz bestimmt nicht tut, ist die Chancengleichheit zu bewahren. Es ist nicht weil man alle Schüler in einem Topf bis zur 9.Klasse tut, dass das Problem gelöst ist. Im Gegenteil. Die Schüler in Frankreich werden getrimmt, aufs Gymnasium zu gehen und den Abitur zu machen und wer nach der 9.Klasse es nicht schafft, wird bei Seite geschoben. Den 2.Bildungsweg ist quasi inexistent. Kreativität, Praktische Fähigkeiten werden überhaupt nicht gefördert und aufgrund der Mischung aller Schüler wird keiner richtig befördert. Es geht nicht darum dass ein Schreiner keine Sprachen lernen soll aber wer es nicht will, oder auch kann, warum sollte man den dazu zwingen wenn er lieber dafür in der Werkstatt arbeiten würde.
Wichtig wie Andra sagt, ist dass man für jedes Kind das passende findet und dafür sollte man sich vorher gründlich informieren auch wenn es nicht so leicht ist. Deshalb hoffe ich dass ein paar mehr Leute über diese Atonschule QUALIFIZIERT berichten werden, ich habe persönlich bis jetzt noch nie davon gehört.
Ein letzte Anmerkung: die angesprochenen Probleme in Frankreich (Stichwort Autos anzünden) sind gesellschaftliche Probleme, deren Ursprung mit der Schule nichts zu tun haben. Da spielen sehr viele Faktoren mit (koloniale Geschichte, Aufschwung in den 60er mit starker Immigration und viele Fehler damals bei der Integration, kulturelle Probleme....) und die Schule kann da eigentlich nur bedingt weiterhelfen und ist mit Sicherheit nicht die Lösung aller Probleme. Meine Schwester hat gerade in einem solchen Viertel unterrichtet aber wenn ich davon anfange, wird dieser Beitrag viel viel zu lang.
Gruss,
christelle

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16 Jahre 3 Monate her #27408 von Rotrosa1922

Liebe Christelle!
Natürlich stimmt das alles, was Du schreibst......ich sehe aber trotzdem im zweigliedrigen
französischen Schulsystem mehr Chancengleichheit, als in unserem. Zumindest haben alle Kinder dort bis zur 9. Klasse das gleiche "Angebot", auch wenn es wie Du wirklich treffend beschrieben hast in sich sehr,sehr krankt.
Bei uns werden schon die künftigen sozialen Klassen im Kindesalter von 10 Jahren angelegt.
Ich kenne zwar auch erfolgreiche Menschen, die keinen einzigen Schulabschluß haben, aber das ist doch die Ausnahme! In aller Regel sind und werden unsere Hauptschüler die künftigen Armen sein und am Rande der Gesellschaft leben, allein wenn man ihre Einkommensmöglichkeiten ansieht.
Gestern war ich auf dem Infoabend der Freien aktiven Schule München im Stemmerhof.
Der Gründer der freien Schule Kempten erzählte aus seinem Erfahrungsschatz aus nun mehr 10 Jahren "Aktiver Schule". Es hat mir ausnehmend gut gefallen.
Wenn es mir irgendwie möglich ist, werde ich meinen Sohn in die Freie Aktive Schule München schicken, die aller Voraussicht nach im September 2008 ihren Betrieb starten wird.
Es ist ein Wagnis, man muß sich von vielen allgemeingültigen und deshalb auch irgendwie verinnerlichten Vorstellungen von Schule lösen, aber ich habe das Zutrauen und irgendwie eine innere Sicherheit, dass dort eine Möglichkeit zu lernen angeboten wird, die dem Wesen meines Sohnes, seinem Bewegungsdrang und seiner Art zu lernen sehr entgegenkommt. Für mich selbst kann ich nur sagen, es wäre ein Traum gewesen, solch eine Schule zu besuchen zu dürfen.
Es würde zu weit ausufern, hier ins Detail zu gehen, außerdem bin ich ja selbst noch ein "Frischling", kein Experte. Aber jeder der Interesse hat
kann sich die Schulen ja selber googeln, oder das Konzept der Schule anfordern.
Abschließend möchte ich noch dazu sagen: Lieber nehme ich in Kauf, dass mein Sohn diese Schule letztendlich ohne Schulabschluss verläßt und er hat dafür aber das Wichtigste was man im Leben braucht dort erlangt: Ein gesundes Selbstwertgefühl, ein Wissen und ein Selbstvertrauen in seine eigenen Fähigkeiten und in sein dort erlangtes Können. Damit wird er ein selbstbestimmtes würdevolles Leben führen können. Die Chancen dass er ohne Schulabschluß aus dem Regelschulsystem hervorgehen wird, sind so, wie mein Sohn "gestrickt" ist, nämlich genauso groß, nur wird er dann erheblich "beschädigt" sein, kein Selbstvertrauen haben, er wird insgeheim glauben, dass da schon irgendetwas dran sein wird, was man ihm bis dahin wahrscheinlich immer wieder gesagt hat: "Du bist zu unkonzentriert, zu hippelig, zu dumm, zu faul, zu träge, zu verträumt, zu renitent"...

Außerdem hat er ja später immer noch die Chance auf unserem wunderbaren 2. Bildungsweg einen Schulabschluß zu erlangen!

Gruß!
Rotrosa<br><br>Post geändert von: Rotrosa1922, am: 16/01/2008 12:20

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16 Jahre 3 Wochen her #30973 von weidenkätzchen

Hi Rotrosa,

vielleicht hast Du ja schon eine andere Schule gefunden, falls nicht, kann ich Dir gerne meine Erfahrungen mit der Aton-Schule schreiben, aus der ich meine Tochter nach einem halben Jahr herausgenommen habe. Nicht, weil sie nichts gelernt hatte, im Gegenteil.

Lg
weidenkatz

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16 Jahre 3 Wochen her #31049 von sabs

hallo weidenkatz,

das würde mich auch interessieren, schreibst du mir? danke!


herzliche grüße!
sabine
(www.diekleinenraben.org)

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16 Jahre 3 Wochen her #31217 von weidenkätzchen

Hi,
nachdem mich mehrere von Euch auch per PN angeschrieben habe, entscheide ich mich doch für eine Antwort im Forum und bemühe mich sehr um eine sachliche Erklärung, obwohl es natürlich mit ziemlich vielen Emotionen einhergeht, sein Kind aus einer Schule nehmen zu müssen, die man monatelang verteidigen musste.

Deshalb zuerst einmal, was ich gut fand:

Sie wissen, dass Kinder eigentlich lernen wollen und geben ihnen den Freiraum, in der Reihenfolge zu lernen, wie es für sie "passt". Meine Tochter durfte mit gerade 6 Jahren also multiplizieren üben, weil es sie mehr interessiert hat als addieren. Das wird durch die höhere Anzahl an "Lehrern" und durch die Altersmischung erleichtert und auch indirekt dadurch ermöglicht und angeregt. Für das, was die Kinder lernen wollten, haben sie ihnen verschiedene Methoden gezeigt, z.B. dass man sich das Multiplizieren auch durch rhythmisches Klatschen erleichtern kann. Somit wurde die Mathematik mit der Musik verknüpft sowie auch viele andere Bereiche wie Literatur, Fremdsprachen, Theater, Tanz, Handwerk, Dirigieren, etc.

So weit, so gut. Für meine Tochter war das auch alles wirklich gut, die mathematischen Grundprinzipien der Addition hatte sie vorher schon verstanden, hinzugekommen war also ein (rudimentäres) Verständnis der Multiplikation, den Zahlenraum bis 20 hat sie nach einem halben Jahr gut beherrscht und generell ein ganz gutes Verständnis für Zahlen und Mengen.

Um die beiden Fächer herauszugreifen, bei denen sich die meisten Sorgen machen, schreibe ich noch etwas über Deutsch: Vor der Schule hatte sie sich bereits fürs Schreiben interessiert, auch das wurde gefördert, ohne sie zum Lesen zu drängen, was sie nicht wirklich interessierte. Das fand ich sehr positiv! Sie wollte "Büchlein" herstellen, schreiben und gestalten, und darin wurde sie "unterstützt" mit Material und Würdigung. Input für ihre Bücher waren z.T. auch Impulse aus den Schulversammlungen, bei denen wöchentlich die Schüler ihre Errungenschaften und Erkenntnisse den anderen präsentierten, zu dieser Zeit z.B. das Märchenprojekt der höheren Klasse. Beim Schreiben (natürlich nicht orthografisch korrekt) wurde sie in ihrer Kreativität und in ihrer Schreibfreude nicht durch Korrekturen eingeschränkt, höchstens wurde angemerkt, dass ein Buchstabe falschrum war. Sie konnte alle Buchstaben und hat den Prozess des Umsetzens von Lauten in Buchstaben verstanden. Und noch so viel mehr, wozu sie Zeit hatte, weil sie sich nicht mit etwas herumplagen musste, was für sie nicht dran war.

Solch ein Lernen ist in der Regelschule nicht möglich, das wusste ich, und mit ihren Lernfortschritten und dieser Art zu lernen war ich höchst zufrieden - warum also konnte ich meine Tochter nicht in dieser Schule lassen?

So - aber jetzt brauch ich erst mal eine Pause ...

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16 Jahre 3 Wochen her #31218 von Asta

Hallo Eva,

Du schreibst, dass Dein Sohn das, was er nicht auf Anhieb kann, nicht übt. Da weiß ich nicht, ob eine so freie Schule das Richtige ist. Gerade wenn Du möchtest, dass Dein Kind mal Abitur macht und studiert, muss Dein Sohn irgendwann lernen, dass Lernen auch mal anstrengend ist. Vielleicht gibt es für Deinen Sohn alternative Lernmethoden. Aber ohne ausreichende Lese- und Schreibkenntnisse wird er in allen anderen Fächern dauerhaft Probleme haben.

Du hast zwar nach Erfahrungen mit der Aton-Schule gefragt, aber das ist mir so aufgefallen.

Grüße
Asta

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16 Jahre 3 Wochen her #31222 von ein Gast

Sooo ... jetzt also der zweite Teil, was mich an der Aton-Schule so gestört hat:

Vorweg: unsere "schlechten" Erfahrungen beziehen sich auf eine Person, die Leiterin, die meistens in unserer Klasse war, um der neuen Lehrerin und Erzieherin das Konzept der Aton-Schule nahezubringen. Was für uns schlecht war, kann für einen anderen gut sein - ich habe es nicht geschafft, das hier neutral zu schreiben ... Ich habe aber nur geschrieben, was ich entweder direkt von einem Kind oder von seinen Eltern erfahren habe oder selbst erlebt habe (nichts über drei Ecken oder so), und meine Meinung dazu. Aber wir wissen ja, wie schon da die Sichtweisen manchmal differieren ...

Meine Tochter weiß (laut Schulleitung der Aton-Schule) "was richtig ist zu tun": sie kann sich benehmen, sie ist ruhig, brav, eher schüchtern, tut, was sie tun SOLL. Es gibt aber auch Kinder, die laut, frech, wild sind, etwas anderes tun, als man von ihnen erwartet, die stören, streiten oder andere ärgern, die toben oder Fußball spielen wollen ("In der Atonschule wird nicht getobt" - wohlgemerkt: dabei ging es um die Pause!!!), und es gibt auch welche, die zu laut lachen oder nur "Fratzen" malen. Und die Aton-Schule ist eben ganz schön für die Kinder, die RICHTIG sind, aber die die FALSCH sind, die kriegen es ständig vorgehalten. Und wie schön kann es dann für die RICHTIGEN Kinder noch sein, wenn sie den anderen ständig als gutes Beispiel vorgeführt werden? Ständig der Grund dafür sind, dass die anderen geschimpft werden, weil diese sie vom Lernen abhalten? Wie schön ist die Atmosphäre denn noch, wenn die Lehrer (O-Ton Schulleitung) einen "Kampf" gegen diese Schüler führen (müssen)? Diese Probleme sind aber natürlich nicht hausgemacht, sondern die Erziehung der Eltern ist schuld. Sowieso gab es ständig unterschwellig Kritik, ständig ...

Die Kinder wurden vor der Klasse runtergeputzt, wenn sie etwas falsch gemacht hatten. Z.B. in ihr "schönes Heft" ein Bild mit "Fratzen" (Smileys) gemalt hatten.

Ein 7-jähriges Mädchen bekam vor der ganzen Klasse von der Schulleitung gesagt, es würde nie einen guten und edlen Mann finden, wenn es so ... lacht.
Auf diese Episode hin sprach ich am pädagogischen Abend die Leiterin auf diese Aussage hin an, und sie sagte, das MÜSSE man den Kindern sagen! Kein feiner und edler Mann würde eine Frau wählen, die so hämisch oder ordinär lacht. Das Thema hab ich auf dem Elternabend angesprochen und die erste Reaktion darauf war, dass die neue Erzieherin der Klasse meiner Tochter sagte, solch einen Satz würde niemand in dieser Schule sagen und alle Lehrer (inkl. Schulleiterin) hämisch lächelnd oder den Kopf schüttelten, als ob so etwas gar zu absurd wäre. Und ich schaute die Schulleiterin an und sie sagte NICHTS !!!

Und dann gab es von Anfang an ständig Gerüchte gegenüber Gewalt von Lehrern gegenüber Schülern. Direkt gesehen habe ich nur ein Beispiel, wo ein Kind recht hart angefasst wurde (so wie ich es auch schon in der Regelschule gesehen habe). Aber es gab mir einfach zu viele Eltern, die gesagt haben: Mein Kind wurde geschubst, an den Haaren gezogen, hat eine Watschn bekommen. Das, was das Kind als "an den Haaren ziehen" bezeichnet hat, war nach Aussage der Leiterin eine Heilmassage.

Und, was ich noch sehr schlimm fand, war die Aussage gegenüber einem Kind: "Wenn Du nicht mehr in die Aton-Schule kommst, feiern wir hier ein ganz großes Fest!"

Es war eine schwierige Entscheidung, was da schlimmer ist für die Kinder - ein Schulsystem, in dem individuelles Lernen kaum möglich ist, oder eine Schule, in der die Kinder ständige Abwertung als gut und richtig vorgelebt wird?

Ich hoffe sehr, dass sich durch die vielen Abmeldungen ein bisschen was geändert hat. Allerdings hat die Schulleitung noch einen Spruch gebracht, der mir sehr zu denken gegeben hat: "Ich habe so viele Jahre gebraucht, herauszufinden, was ich wirklich meine - und davon lasse ich mich von niemandem mehr abbringen."

Ich hoffe, ich habe deutlich gemacht, was ich gut fand und auch, was ich schlecht fand. Ich hoffe auch, dass die Aton-Schule, deren Konzept ich nach wie vor gut finde, sich halten kann. Wie gesagt, meine Tochter hat dort viel gelernt, auch viel, was sie in anderen Schulen NIE lernen wird.

Falls jemand sich für die Schule interessiert (und davon überzeugt ist, dass sein Kind mit dem eigeninitiativen Lernen klarkommt), geht auf die Info-Abende, am besten mehrmals, und zu den pädagogischen Abenden, und fragt, fragt, fragt. Gerade, wenn sie nur nicken und lächeln, fragt !!!

Man muss also nicht nur mit dem Konzept sondern auch mit dieser Art des Umgangs konform gehen. Allerdings gibt es natürlich verschiedene Lehrkräfte, nicht alle sind so wie diese - aber sie ist nun mal die Leitung!

LG
weidenkatz

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16 Jahre 3 Wochen her #31224 von Rotrosa1922

Hallo, Weidenkatz!
Das ist ja echt spannend, wann erfahren wir denn, was Dein Grund war, Deine Tochter aus der Schule zu nehmen?

LG!


Hallo, Asta!
Ein Mißverständnis....mein Sohn stellt derart hohe Ansprüche an sich selbst, daß er völlig verzweifelt, wenn er auf etwas stößt, das er nicht versteht, oder, weil es ihn bislang noch nicht interessiert hat, er nix drüber weiß. Das macht ihm total Angst und versetzt ihn in Panik. Dadurch entstehen dann in Folge Lernblockaden, die ihm und mir das Leben zur Hölle machen.
Natürlich habe ich mir Literatur besorgt und wende alternative Lernmethoden an, aber das ist ein Halbtagesjob! Und dann fallen mir die Kinder ein, denen es genauso geht, die eigentlich genauso klug sind, aber nicht diese Unterstützung erfahren, die ich meinem Sohn gebe.....die sind verurteilt!

Mein Sohn lernt ja schon selbständig, aber andere Sachen, die überhaupt noch nicht im Unterricht dran waren. Er lernt wirklich gerne und ist sehr interessiert.
Er erzählt Dir Sachen aus der Kreidezeit, der Eiszeit usw, welche heute lebenden Tiere sich aus welchen Arten die in der Kreidezeit lebten, entwickelt haben und benennt sie alle mit lateinischen Namen, daß einem gradezu die Ohren rauchen, er sagt Dir, wieviel Millionen Jahre dies und jenes her ist, er klassifiziert Gesteinsarten, züchtet Pflanzen und beobachtet täglich ihr Wachstum. Er hat sich, wie gesagt mit 4 Jahren selbst das Rechnen beigebracht...was ja heutzutage zwar nichts Ungewöhnliches mehr ist, aber ich schreibe es nur nochmal um zu bekräftigen: Wenn ein Kind bereit ist für einen "Lernstoff" dann läuft das rein wie flüssige Butter.

Das Alles sagt mir a) daß er nicht dumm ist und b) daß er das, was ihn interessiert, aufsaugt wie ein trockener Schwamm das Wasser. Und er muß dazu nicht dieses mühevolle Lernen, das Du mir hier als den Lösungsweg schlechthin vorschlägst anwenden, sondern das geht ganz von alleine und obendrein mit großer Lust.....und genau das ist der Ansatz von Montessori, den freien alternativen Schulen ect.

Die Kinder da abholen, wo sie stehen, sie bei den Themen begleiten, die sie "kennen lernen und beherrschen lernen" wollen. Das Wissen anbieten, das die Kinder grade im Moment am meisten "anspricht, interessiert, denn damit erzielt man die besten Lernerfolge, Selbstsicherheit und Selbstvertrauen obendrein!
Was man mir immer wieder "verkaufen" will ist diese Botschaft:
"Lernen muß weh tun." Und ich sage: "Nein, muß es nicht."

Aber was anderes: sag mal Asta, woher weißt Du eigentlich meinen Vornamen?:huh:

Gruß! Eva

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16 Jahre 3 Wochen her #31225 von Rotrosa1922

Danke, Weidenkätzchen!
Unsere Beiträge haben sich überschnitten.

Gut, zu wissen, was Du da schreibst.
Das käme für mich auch überhaupt nicht in Frage.

Selbst wenn Kinder schwierig sind, gibt es andere Möglichkeiten als die der Demütigung, oder der körperlichen "Züchtigung"- überspitzt gesagt, um Ihnen deutlich zu machen, daß ihr Verhalten "nicht erwünscht" ist, oder zu weit geht, so weit, daß sie anderen damit schaden.
Was hilft das ganze freie Lernen, wenn die Lehrer es nicht schaffen, "gewaltfrei" (Worte können ja furchtbar gewalttätig/verletzend sein) zu erziehen.
Und diese Demütigungen, von denen Du schreibst, überschreiten alle meine Grenzen. Egal, ob mit meinem Kind so umgegangen wird, oder mit anderen Kindern....ich möchte auf gar keinen Fall, daß mein Sohn mit derlei Äußerungen im Umfeld aufwachsen muß.

Überhaupt, wie kann eine Lehrerin heutzutage noch mit "dem edlen Prinzen" argumentieren? Geht es noch? Als ob ein Mädchen nix Besseres zu tun hätte, als sein Verhalten darauf auszurichten, daß es später mal einem Prinzen gefällt und er sie heiratet?
Bei diesen Scheidungsraten die wir heute haben, (50% in den Großstädten)kann man sich doch ausrechnen, daß sie noch höher sein werden, wenn unsere Kinder so weit sind....Da sollten die Mädchen besser weiter so lachen, wie es ihrer Persönlichkeit entspricht und einen guten Beruf erlernen, der es Ihnen erlaubt, sich und ihre Kinder im Notfall selbst gut versorgen zu können!

LG!
Eva

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16 Jahre 3 Wochen her #31242 von Andra

Hallo Eva,

Weidenkätzchen hat nicht etwa hellseherische Fähigkeiten, sondern Du hast einige Beiträge weiter oben mit "Eva" unterschrieben ;)

Gruß
Andra

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16 Jahre 3 Wochen her #31264 von Asta

Hallo Eva alias Rotrosa,

wollte nur höflich sein, immerhin "unterschreibst" Du mit "Eva".

Grüße
Asta

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16 Jahre 3 Wochen her #31265 von Rotrosa1922

Hallo, Ansta, ja stimmt, ich habe im Eifer des Gefechts die erste Seite des Atonthreats überhaupt nicht geprüft!

Entschuldigung!

Eva<br><br>Post geändert von: Rotrosa1922, am: 29/03/2008 13:32

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16 Jahre 2 Wochen her #31377 von mariko

Hallo, unser Sohn ist seit September als Erstklässler in der Aton-Schule und ich kann die negativen Erfahrungen, wie sie hier geschildert wurden, nicht bestätigen und mir so auch nicht vorstellen.

Dass die Kinder von den Lehrern körperlich angegriffen werden, habe ich noch nie erlebt, und mein Sohn, der in solchen Dingen sehr aufmerksam ist, hat mir auch nichts dergleichen erzählt. Dies würde dem Konzept auch sehr widersprechen.

Dass Disziplin eine große Rolle spielt, ist richtig, aber wie immer wieder ausdrücklich betont, nicht im Sinn von Drill, sondern im Sinn von Ruhe, Bei-sich-sein, den anderen in der Arbeit nicht stören. Die Kinder wirken ausgeglichen, dabei sehr aufgeschlossen und frei, aber eben nicht chaotisch, desorientiert.

Die Person, die hier negativ beschrieben wird, erkenne ich schon wieder, auch die Äußerungen, z.B. "das Richtige tun", etc, sind mir bekannt, aber mir zumindest im Zusammenhang immer nachvollziehbar gewesen. Ich habe es auch nie so verstanden, dass die Kinder nicht richtig oder falsch sein könnten, sondern allenfalls ihr Verhalten so bezeichnet wird. Ich kann verstehen, dass einem die Begriffe unsympathisch sind, oder man eine Abwertung der Person darin erkennt, vielleicht dass die Kinder Person und Verhalten noch nicht unterscheiden können. Aber ich finde es nicht verkehrt, wenn ein Kind darauf hingewiesen wird, dass sein Verhalten stört, das kommt ja auch vor und ist ansonsten kein Drama. es geht eben auch um die Gemeinschaft und die Rücksichtnahme darauf, das gehört zum Lernen in einer Schule dazu, meine ich, dass auch das Sozialverhalten gesehen wird.

ist, glaube ich, in jeder anderen Schule auch so.

Dass Kinder vor der Gruppe beschämt werden, wenn os etwas vor allen besprochen wird, kann ich mir aber vorstellen. Das finde ich auch nicht gut, und habe ich auch so schon diskutiert. Aber es ist eben nicht alles 100 % perfekt in einer Schule, und mir gefällt die Schule nach wie vor besser als alles andere, was ich so beobachte, bzw. selber erfahren habe.

Die Person, um die es geht, ist übrigens nicht die Schulleiterin, sondern die Mutter der Schulleiterin. Sie ist zugegebenermaßen speziell oder eine intensive Persönlichkeit, sicher nicht jedermanns Geschmack, mir hat im direkten Kontakt und Gespräch das meiste, was ich erfahren habe, aber sehr zugesagt. Ich finde ihren Ansatz und ihren Umgang mit den Kindern auch sehr gut. Atemmassagen sind übrigens ihre Spezialität, und ich erlebe, wie sich die Kinder bei ihr dazu anmelden und es gerne haben! (Sie zieht auch tatsächlich an den Haaren, allerdings mehr um die Kopfhaut zu lockern, also ich glaube nicht, dass sie das irgendwie anders gemeint hat, und den Kinder, die ich dabei beobachte, tut es normalerweise auch nicht weh, im Gegenteil) Sie kann manchmal etwas dogmatisch erscheinen, , das gebe ich zu, ihre Tochter (die Schulleiterin) ist es aber meiner Ansicht nach nicht.

Es gibt viel Wechsel bei Schülern, aber auch bei Lehrern. Begründet ist das sicherlich auch dadurch, dass die ganze Schulart sehr besonders ist, und wahrscheinlich für viele, die es anders kennen, gewöhnungsbedürftig ist. Wir finden gerade das toll!

Insgesamt fühlt sich unser Sohn sehr wohl in der Schule, und das will was heißen, da er äußerst kritisch ist und sich immer sofort bei mir beklagt, wenn ihm etwas nicht passt. Die Kinder machen Sport und tanzen, sind lebendig, und zumindest unser Sohn lernt eine Menge, auch menschlich.

Ich denke, dass man wie immer aufmerksam bleiben muss, ich habe immer alles, was ich nicht verstanden habe oder komisch fand, sofort angesprochen und hatte zumindest bisher das Gefühl, dass auch jederzeit tun zu können. Ich fühlte mich nie abgeblockt, und auch das ist sicher für eine Schule nicht selbstverständlich. Soweit ich weiß, kann man als Eltern auch mal einen Tag dabei sein, habe ich noch nicht gemacht, aber ich weiß von Eltern, die es gemacht haben. natürlich hat mich der Beitrag auch nachdenklich gemacht, ich bin ja nicht total unkritisch, aber ich kann es zumindest so nicht ganz vorstellen.

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16 Jahre 2 Wochen her #31378 von Geolinchen

mal eine andere Frage:

gibt es hier im Forum jemand dessen Kind länger dabei ist als nur 1-2 Jahren?


Gruß



Geolinchen<br><br>Post geändert von: Geolinchen, am: 31/03/2008 23:06

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16 Jahre 2 Wochen her #31390 von weidenkätzchen

Hm, uns gegenüber hat sich die Mutter als Leitung gegeben. Zumindest stand sie als erster Vorstand im Konzept. Ihr Tochter als Musikpädagogin darf glaub ich garnicht die Schulleitung übernehmen, oder? Ich hab auch mal gehört (Gerücht!), dass sie offiziell eine Person ohne ihr Wissen als Schulleitung angegeben haben, weil sie beide selbst keine Berechtigung hätten.

Aber ich finde es gut, dass hier jemand seine positiven Erfahrungen darstellt, weil ich schon befürchtet habe, mir könnte das nicht so gut gelungen sein.

Was mir einfach wichtig ist, dass die Leute 100% hinter dem stehen, was sie da machen. Erstensmal ist es für das Kind eine enorme Belastung, diesen ganzen Prozess des "Scheiterns" an der Schule und des Gefühls, nirgends hinzupassen und keine andere Schule zu finden, zu erleben - man ist in dieser Situtation ja auch überempfindlich und sieht überall das Negative. Und natürlich: von dem Geld, was man bezahlt, sieht man ja nichts wieder - es ist ja größtenteils eine Spende! Ich habe jetzt noch Schulden deswegen.

Klar, ich stand ja auch 100% hinter dem Konzept, sonst hätte ich das alles nicht gemacht - aber ich hätte es mehr hinterfragen müssen - noch mehr! Aber sie hätten auch offen informieren müssen!

Ich wäre auch sehr gespannt, Beiträge von "langjährigen" Aton-Eltern zu hören, aber es gibt die Schule ja glaub ich erst seit 3 (oder sind es doch schon 4?) Jahren.

lg weidenkatz

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16 Jahre 2 Wochen her #31397 von mariko

Hallo,
die Tochter ist jetzt mit Sicherheit die Schulleitung! Ich glaube, da gabe es einfach eine ÄNderung. Die Schule ist jetzt im 4. Jahr, und ich beobachte, dass die Mutter sich mehr und mehr zurücknimmt, also nicht mehr so im Vordergrund steht. natürlich ist sie noch präsent, und ich fand auch nicht alles, was du, Weidenkätzchen, geschildert hast, verkehrt. Sicher ist die Mutter speziell und auch nicht immer konsistent in dem, was sie tut und sagt, sie ist auch nicht immer so kritikfähig, wie ich es mir wünsche.

Trotzdem überwiegen bei uns bei weitem die positiven Aspekte. Und so krasse Dinge, wie du sie geschildert hast, habe ich auch noch nicht erlebt. Und wie gesagt, die Tochter macht eigentlich immer einen offenen Eindruck auf mich, ich spreche wirklich immer gleich alles an, was mir auffällt. Die anderen Lehrkräfte gefallen mir auch außerordentlich gut!

Es gibt durchaus Kinder, die schon das 4. Jahr da sind und sehr gerne dorthin gehen. Für die Eltern ist es nicht so leicht, dann zu entscheiden, ob das Kind auch nach der 4. Klasse dort bleibt. Es gibt ja auch die weiterführende Klasse (5. bis 10. Klasse), ein Mädchen bereitet sich gerade auf die externe mittlere Reife Prüfung vor.

Hat sich deine Tochter auch unwohl gefühlt? Es tut mir leid, dass ihr so eine schlechte Erfahrung gemacht habt. Und das mit den Finanzen ist ja auch ein Thema r, das finden wir auch nicht immer nur einfach...

ich hoffe, dass ihr jetzt zumindest zufrieden seid mit der Schule, die deine Tochter besucht!

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15 Jahre 11 Monate her #32994 von ein Gast

Hallo,
in einem vorherigen Posting wird die Frage gestellt, warum keine Beiträge von Eltern zu lesen sind, die ihre Kinder schon länger als ein Jahr auf der Aton- Schule haben?

Dazu folgendes:
Unser Sohn hat 2005/06 sein erstes Grundschuljahr mit 18 Mitschülern in der Aton- Schule begonnen.
Von diesen 18 Schülern haben bisher meines Wissens 10 die Schule verlassen.
Wie viele zum Ende dieses Schuljahres gehen werden, weiß ich nicht.

Da wir für unseren Sohn einen sehr guten neuen Schulplatz mit einem überaus kooperativen Lehrer gefunden haben, konnten wie es vermeiden die 2. Klasse wiederholen zu müssen.

Mittlerweile macht unser Sohn genau das, was wir uns von einer Grundschule erwarten: Neben vielen interessanten Angeboten lernt er Rechnen, Schreiben und Lesen.
Genau diese Fähigkeiten sind aus meiner Sicht die Voraussetzung, den Dingen selbstbestimmt und auf eigenen Füßen auf den Grund gehen zu können!

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15 Jahre 11 Monate her #32998 von Rotrosa1922

Hallo, Stefan,
danke, dass Du über Eure Erfahrungen geschrieben hast. Wir haben hier nun im Laufe der Zeit doch verschiedene Meinungen und Auffassungen gelesen, die, wenn sich noch mehr Leute finden,die über ihre Erfahrungen berichten, dann doch zu einem "Bild" über die Schule verhelfen können.
Nachdem ihr Euren Sohn bereits nach der 1. Klasse herausgenommen habt, läßt sich ja leider nicht viel darüber sagen, wie sein Wissensstand nach der 4. Klasse gewesen wäre.
Wenn Euer einziger Grund für diese Entscheidung war, dass er noch nicht lesen und schreiben, rechnen konnte, dann ist er sicher in der Regelschule besser aufgehoben. Habt Ihr ihn in die Regelschule geschickt, oder in eine andere Privatschule?
Das Lernen in den freien Schulen funktioniert anders, es werden völlig andere Wege gegangen und es erfordert ein erhebliches Umdenken von uns Eltern, die wir alle in der Regelschule waren und die wir in den Köpfen haben "wie es sein muß" "wie es zu gehen hat" daß lernen nun mal "kein Zuckerschlecken" ist.
Wenn man in Panik verfällt und dem eigenen Kind nicht zutraut, sich dieses Wissen auf andere Art und Weise, auf anderen Wegen anzueigenen und sich selbst, oder dem Kind dabei ein Zeitlimit setzt und der Meinung ist, zu dem und dem Zeitpunkt müsse ein Kind dies und das können, dann kann das natürlich nicht funktionieren.
Meine Erfahrung mit meinen eigenen Kindern hat mich eben gelehrt, dass sich ihre Aufnahmefähigkeit und Lernwilligkeit überhaupt nicht nach dem Regelschulplan richtet, sondern ganz andere Wege geht.
Dennoch bin ich der festen Meinung, dass Sie trotzdem all das, was sie wissen müssen auch lernen werden, bzw. bereits viel früher als es der Lehrplan vorschreibt etwas konnten, oder im entgegengesetzten Fall eben auch viel später.....
Wann man etwas Bestimmtes lernt ist doch egal, die Hauptsache ist , dass man etwas lernt....und lernen wollen alle Kinder....kein Kind das ich kenne, will "dumm" sein.

MfG!
Rotrosa1922

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15 Jahre 11 Monate her #33001 von mariko

Hallo rotrosa,
über deinen letzten Beitrag habe ich mich sehr gefreut, denn er entspricht genau meinem Denken und was ich auch spontan dachte, als ich den Beitrag von Stefan las. Mein Sohn, der jetzt als Erstklässler da ist, lernt ungeheuer viel, und bei ihm ist eher das Gegenteil zu beobachten, er ist sicherlich viel weiter als er es wäre, wenn er in der Regelschule wäre, ein Glücksfall könnte man meinen, aber ich unterschreibe auch das Gesagte, dass man Vertrauen haben muss in das Kind, dass es auch lernt, auch wenn es nicht im gleichen Maß und Rhythmus passiert, wie an der Regelschule! Und dass das aber dem Kind eher gerecht wird, wenn es vielleicht für bestimmte Dinge länger braucht, aber dann innerhalb kurzer Zeit große Sprünge macht, mit einem viel größeren Erfolgserlebnis (weil es ein selbst erreichter Erfolg ist), mit mehr Leichtigkeit und Freude...
Allerdings bin ich auch aufmerksam, ich denke die vielen Abgänge von Schülern (und leider auch Lehrern) sind ein Problem, nicht nur dass Unruhe in die Schule gebracht wird, sondern auch dass ich den Eindruck habe, dass ich nicht genau weiß, wie mit Konflikten umgegangen wird, welche "Konfliktkultur" es dort gibt, wie kritische Kommunikation funktioniert. Ich finde, es gibt dabei so vieles zu beachten und zu bedenken, aber ich will aufmerksam sein, Dinge ansprechen, dann werde iches ja am eigenen Leib erfahren! Also ich bin nicht blind. Trotzdem, für unseren Sohn ist es momentan absolut der richtige Platz und ich bin sehr froh, dass er dort sein kann! es geht ihm richtig gut dort!

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