Frage Atonschule München

16 Jahre 9 Monate her #26946 von Rotrosa1922

Hallo!
Hat jemand von Euch sein Kind auf der Atonschule in München, oder kennt jemand "jemanden", der sein Kind dort hat?

Mich würde sehr interessieren, wie Eltern mit dem Unterricht dort zufrieden sind, ob Ihre Kinder gerne hin gehen, ob die Kinder auch ausreichend Mathe- und Deutschunterricht bekommen, sodaß sie nicht hinter den öffentlichen Grundschulen zurückstehen?

Surflmaus schrieb in einem anderen Beitrag, ihre Freundin hätte ihre Tochter aus der Atonschule genommen und in eine Montessorischule geschickt. Was war der Grund, was hat ihr an der Schule nicht gefallen?

Meine Tochter besuchte die Isargrundschule und ich war insofern sehr mit der Schule zufrieden, weil der Unterricht Übungseinheiten mit einschließt, sodaß die Kinder zuhause keine Hausaufgaben mehr erledigen müssen.
Allerdings muß man mit ihnen trotzdem noch üben, aber es war eben eine große Erleichterung, dass man nicht mehr dieses tägliche Pensum der Hausaufgaben an der Backe hat. Für berufstätige alleinerziehende Mütter ist das ideal. Übrigens hat man Anspruch auf die Übernahme des Schulgeldes für alle privaten Ganztagesschulen durch das Münchner Jugendamt, bis zur 8. Klasse. -Natürlich ist das einkommensabhängig, aber als alleinerziehende Mutter bekommt man es in aller Regel.

Meine Tochter nun will für ihren Bruder nicht, dass er an die Isarvolksschule geht, weil dort überwiegend Kinder aus wirklich wohlhabenden bis sehr reichen Familien untergebracht sind und wir als "Normalverdiener" das finanzielle Gefälle unangenehm zu spüren bekamen. Dort ist es sehr wichtig, wie teuer die Klamotten sind, die man sich leisten kann und wie dick die Autos sind, die die Eltern fahren. Außerdem findet man auch sehr "verzogene" Kinder da, schwierige Kinder aus reichem Haus, wohlstandsverwahrloste, deren Sozialverhalten oft sehr zu wünschen übrig läßt. Des Weiteren - in den höheren Klassen - all die Schüler, die in öffentlichen Schulen Probleme gekriegt haben, gefeuert wurden, weil sie gekifft haben oder wegen Renitenz, oder weil sie bereits zweimal durchgefallen waren. Diese Kinder findet man dann haufenweise in diesen Privatschulen.
Wenn man bedenkt, dass dann in der Jugend die Gleichaltrigen nachgewießenermassen einen größeren Einfluß auf die Entwicklung eines Kindes nehmen, als es den Eltern je gelingen könnte, muß man Angst haben, dass das eigene Kind sich gerade mit diesen "schwierigen" Kindern zusammentut und ebenfalls zu Drogen ect. verführt wird.
Andererseits kann ich es aber durchaus verstehen, dass Eltern, die schwierige Kinder haben, ihnen doch zu einem höheren Schulabschluß verhelfen wollen, denn mit einem Haupt-oder Realschulabschluß hat man eben kaum eine Chance einen guten Beruf erlernen zu dürfen.
Also, um zum eigentlichen Thema zurückzukommen:ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand "aus Erfahrung" etwas über die Atonschule erzählen könnte!

Gruß!
Rotrosa1922

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16 Jahre 9 Monate her #26948 von ein Gast

Rotrosa1922,

meine Tochter ist in der 2. Klasse an der Isar-Volksschule. In der Volksschule sehe ich die von Dir beschriebenen Probleme ehrlich gesagt überhaupt nicht. Beim ersten Regen nach Schulbeginn kamen gleich 5 Mädels im gleichen Tchibo-Regenmantel (und davon war meine Tochter eine). Und es sind beileibe nicht alle Eltern wohlhabend oder gar reich. Mal abgesehen davon, dass das Schulgeld in einem bezahlbaren Rahmen liegt (sicher nicht für jeden, aber eben nicht abgehoben hoch).

Wie es in höheren Klassen ist, kann ich nicht sagen. Wir hatten allerdings eine Mitfahrerin, welche die 5. Klasse besuchte, und da ging es auch nicht um irgendwelche Klamotten oder Autos in Konkurrenz. Auch eine andere Mutter, deren Tochter das Gymnasium besuchte, hatte in Sachen Wohlstands-Konkurrenz keine Klagen.

Was Drogen und ähnliches angeht, gehe ich mal davon aus, dass Herr Huber seine Ankündigungen in seiner sehr konservativen Einführungsveranstaltung auch entsprechend umsetzt.

Abgesehen davon, dass der Betreuungsbedarf in der Grundschule noch mehr gegeben ist, als in einer weiterführenden Schule und zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht feststeht, ob meine Tochter eine weiterführende Schule im Bereich des Schulverbundes besuchen wird oder nicht.

Gruß

Carmen<br><br>Post geändert von: Carmen, am: 07/01/2008 17:16

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16 Jahre 9 Monate her #26952 von Rotrosa1922

Liebe Carmen,
ich wollte niemandem auf den Schlips treten, schon garnicht Dir!
Es tut mir leid, wenn das so negativ rüberkommt, aber wenn Du bitte nochmal nachliest, ...ich war eigentlich sehr zufrieden mit der Schule, und wollte eben jetzt meinen Sohn auch dorthin schicken, aber meine Tochter, die vor 14 Jahren dort in die Grundschule kam, ist sehr dagegen, aus besagten Gründen.

Meine Kritik, bzw. die Beschreibung der Schüler bezog sich letztendlich tatsächlich mehr auf die Klassen der weiterführenden Schulen. Ich traf kürzlich die Mutter (auch alleinerziehend / einfache Angestellte) einer ehemaligen Schulkameradin von meiner Tochter....Das Mädchen wurde im Isargymnasium dermassen von diesen "reichen Kindern" gemobbt, dass sie die Schule wechseln musste. Da hat niemand vom Lehrkörper geholfen, denn meines Erachtens sollte man die Agressoren feuern, nicht die Opfer zum Gehen zwingen. Und was die Drogen anbelangt......Ich sah damals selbst Schüler direkt am Schuleingang die Joints herumgeben und das nicht nur einmal.....
Aber dieses Problem existiert auf allen Schulen, das ist sicher nicht privatschulspezifisch.
Also, nix für unguat!

An alle anderen, die das hier lesen: Bitte schreibt mir nur noch zurück, wenn Ihr irgendetwas über die Atonschule wißt.

Ich will an dieser Stelle nur noch einmal betonen: Ich als Mutter war mit der Isarvolksschule und dem Gymnasium sehr zufrieden...trotz meiner oben geäußerten Kritik, an jeder Schule ist irgendwas.....und an Privatschulen auch.....
Rotrosa1922<br><br>Post geändert von: Rotrosa1922, am: 07/01/2008 19:49

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16 Jahre 9 Monate her #26953 von ein Gast

Rotrosa1922,

kein Problem, mir war bei Deinem ersten Posting nicht klar, wie alt Deine Tochter ist. Ich hatte schon vermutet, dass sich die Probleme eher auf die weiterführenden Schulen beziehen.

Ich muss allerdings sagen, dass ich bislang nichts in Richtung Drogen beobachtet habe (ich sehe allerdings nur den Ausgang zur Morassistraße). Und die Probleme gibt es auch auf anderen Schulen.

Und wie gesagt, in Richtung Klamotten-Konkurrenz-Kampf etc. gibt es jedenfalls in unserem Jahrgang nichts. In der Klasse meiner Tochter sind auch alleinerziehende Mütter, bei denen das Geld ganz und gar nicht locker sitzt. Soweit ich die Eltern kenne, sind sie alle berufstätig und die Ganztagsbetreuung war einer der Hauptgründe für die Schule.

Herr Huber hat bei der Einführungsveranstaltung ziemlich deutlich gesagt, dass er Drogen nicht duldet. Es gibt übrigens an mehreren Stellen Überwachungskameras. Ich kann aber nicht sagen, seit wann (jedenfalls schon seit letztem Schuljahr). Vielleicht hat sich seit der Schulzeit Deiner Tochter auch einiges geändert. Ich weiß selbst, dass die Isarschulen während meiner Schulzeit eher als die Looser-Schulen galten.

Gruß

Carmen

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16 Jahre 9 Monate her #26960 von ein Gast

hallo!

eine bekannte von mir hat ihren sohn auch nach einem jahr aus der aton-schule genommen, weil es ihr dort zu "verkünstelt" war. wie von dir vermutet ist der mathe- und deutschunterricht sehr zu kurz gekommen und der kleine konnte nach einem jahr erst 12 buchstaben, und logischerweise dann auch gar nicht lesen.
ihr sohn ist jetzt auf einer montessorischule.


ich selbst kenne die aton-schule gar nicht und möchte mir deshalb auch kein urteil erlauben!

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16 Jahre 9 Monate her #26967 von Alexmaus

Hallo,
eine Freundin von mir hatte ihre Tochter in der ersten Klasse in der Atonschule und hat sie zur 2.Klasse in dei Montessorischule gesteckt. Sie hatte sich anfangs für die Atonschule entschieden, weil es dort z.B. keinen Frontunterricht gibt und die Anfangszeiten am Morgen flexibel zu gestalten sind.........ein großer Aufwand ist das Bringen und Abholen der Kinder, vor allem für die Zusatzangebote am Nachmittag. In die Montessorischule fährt ein Schulbus, der die Kinder einsammelt ! Mehr weiss ich leider nicht...
Alex

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16 Jahre 9 Monate her #26971 von Rotrosa1922

Danke, Lena und Julian, danke Alex!

Das sind doch schon mal Anhaltspunkte, die mich jedoch (noch) nicht richtig abschrecken.
Mein Sohn besucht die 3. Klasse unserer Sprengelschule. B) Ha, ha, - wie jede Mutter glaube ich, dass mein Sohn ziemlich intelligent ist......(wenn nicht hochbegabt) Nein, ich glaube, ich kann das ziemlich gut und richtig einschätzen. Er hat eindeutige Stärken, aber ihm kommt in die Quere, dass er sich für manche Sachen nicht zu interessieren scheint. Er ist ein totaler Perfektionist und will alles können.....Merkt er jedoch, dass er etwas nicht auf Anhieb kann, geht er aus Scham darüber in die "Vermeidung". Wenn er nicht "gewinnen" kann, dann macht er es lieber garnicht.
Er ist ein ausgeprägt rechtshemisphärisches Kind, das in Bildern lernt und denkt. Ein visueller Lerntyp. Deshalb hat er in der Sprengelschule erhebliche Schwierigkeiten, weil dort im Frontunterricht nach der phonischen Methode unterrichtet wird. Da sein Gehör nicht so fein ausgeprägt ist, wie bei einem linkshemisphärischen Kind, kann er gesprochene Laute oft nicht richtig unterscheiden, geschweige denn zuordnen.....Da wird dann aus Peter ein Peta, oder aus dem Pferd ein Ferd.
Im Gegensatz dazu, hat er sich selbst im Alter von 4 Jahren das Rechnen beigebracht, und hat im Zahlenraum bis Hundert gezählt, addiert und subtrahiert bevor er in die Schule gekommen ist, hat mit Unbekannten gerechnet und einen Mordsspaß dabei gehabt.
Mit Mathe ging es gut, bis die Textaufgaben kamen. Hier kam ihm jetzt in die Quere, dass er solche Probleme mit dem Lesen hatte, dass er aufgrund Nichterkennens mancher Wörter den Sinn der Aufgaben nicht erfassen konnte. Dann hat er sich die Zahlen angekuckt und mit ihnen irgendwelche Aufgaben gemacht, die ihm gerade einfielen......Die Rechnungen in sich waren immer richtig, jedoch war es oft so, dass er nicht das gerechnet hatte, was in der Textaufgabe verlangt war. Mittlerweile hat er zwar einen Sprung gemacht und liest oft sehr schön laut, mit sinngemäßer Betonung und Ausdruck, fast wie ein Hörspielsprecher, aber immer wieder stößt er auf Worte die er nicht erkennt.
Da wird dann aus "Paulinchen" war allein zuhaus, ein "Paulchen" war allein zuhaus.
Inzwischen habe ich schon einiges an Literatur gewälzt und habe herausgefunden, das er sich ganze Wörter merkt indem er ihr Bild im Kopf abspeichert. Das führt dazu, dass er ohne Probleme wie ein Schnellfeuergewehr Wörter wie "Photosynthese" vorwärts und rückwärts buchstabieren kann.

Der Grund, warum ich überlegt habe, ihn in die Atonschule zu schicken, ist der weil ich aus dem was ich von der Website her verstehe, hoffe, dass diese Schule gerade rechtshemisphärische Kinder besonders gut fördern kann.

Übrigens hat jedes Kind seinen "eigenen" Zeitpunkt, zu dem es bereit ist, Lesen und all die anderen Kulturtechniken zu lernen...... das kann bis in die dritte, vierte Klasse hineinreichen, bis der "Groschen" gefallen ist.
Die Synapsen verbinden sich nicht bei allen zur gleichen Zeit.

Deshalb halte ich auch unser Schulsystem für absolut unmöglich, ausgrenzend und chancenverbauend für Millionen von Kindern.

Wenn man dann ein rechtshemisphärisches Kind hat, kann das zur Folge haben, dass es durch den eindeutig linkshemisphärischen phonischen Unterricht, wie er in unseren staatlichen Schulen praktiziert wird, schnell zum Schulversager "gemacht" wird. Seine absoluten Stärken werden weder erkannt, noch berücksichtigt, es wird in der Regel nur auf seinen Schwächen herumgehackt. Da man davon ausgehen kann, dass mindestens. 30 % aller Kinder visuell lernen und nicht phonisch, finde ich: auch sie haben ein Recht auf einen Unterricht, der ihre Art des Lernens berücksichtigt, so wären sie nicht gezwungen dauernd schlechte Noten zu schreiben. Ich sehe überhaupt nicht ein, dass meinem Sohn die Schule immer mehr vergällt wird, durch unpassende Unterrichtsmethoden. Übrigens bin ich da nicht alleine, in der Klasse meines Sohnes gehen mehr als 30% der Kinder in den Nachhilfeunterricht um dann Noten wie 3 und 4 zu erzielen.......
Hallo, !!!!???? - da stimmt doch etwas nicht mit der Schule, oder?---Ganz besonders betroffen sind natürlich die "Ausländerkinder", denen die Eltern aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse nicht helfen können.

Unsere bayrischen Schulen haben offenbar explizit die Aufgabe dafür zu sorgen, dass aus diesen 30-40 % die künftigen Straßenkehrer, Putzfrauen, Hilfsarbeiter und Gewalttäter (Diskussion bei Anne Will vom Sonntag! hochinteressant!) rekrutiert werden können.
Diese Kinder sind nicht dumm, nicht faul. Ich kenne viele von Ihnen, da sind richtige "Cleverles" (wie der Schwabe sagt) dabei!

Also, was mich an der Atonschule interessiert ist: Unterrichten sie nach der phonischen Methode die Fächer Deutsch und Mathe, oder nach der "visuellen"-?

Gruß!
Rotrosa<br><br>Post geändert von: Rotrosa1922, am: 12/01/2008 15:37

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16 Jahre 9 Monate her #26973 von ein Gast

Ein Kollege hat sein Kind auf der Aton-Schule. Er ist zufrieden, weil das Kind gern musiziert und es da viele Möglichkeiten hat. Er sagt allerdings auch, dass er manchmal Zweifel daran hat, wieviel die kinder lernen. Da die kinder viel selbst entscheiden können (welches Fach, was sie gerade tun möchten ) sieht das wohl auch ganz verschieden aus - sein Sohn hat das erste Schuljahr wohl hauptsächlich mit Musik und Bastelarbeiten verbracht. Kann mir wirklich kein Urteil erlauben, wie das allgemein so aussieht da. Immerhin scheint es eine sehr angenehme Atmosphäre zu haben und die Kinder haben Spass ...

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16 Jahre 9 Monate her #26975 von Rotrosa1922

Hallo bumpf!

Das ist echt interessant, was Du schreibst.....es gefällt mir, muß ich sagen.
Meiner Erfahrung nach wollen alle Kinder lernen und ich bin sicher, dass sie auch etwas sehr wertvolles aus dem Musik- und Bastelunterricht mitnehmen.
Musik hat doch wirklich sehr, sehr viel mit Mathematik zu tun, Basteln mit räumlichem Sehen und Entwicklung motorischer, sowie technischer Fertigkeiten.....also dagegen ist nix zu sagen.
Danke!
Rotrosa1922<br><br>Post geändert von: Rotrosa1922, am: 08/01/2008 15:11

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16 Jahre 9 Monate her #27226 von sabs

liebe rotrosa1922!

dein beitrag spricht mir aus dem herzen! danke dafür! zur aton-schule kann ich dir leider nichts sagen, außer daß ich über zwei ecken weiß, daß wohl "ruhigerere" kinder lieber genommen werden als "kleine toberabauken".

ich hoffe, daß sich endlich etwas in deutschlands schulsystem bewegt und jedes kind die optimale schule und damit die beste vorbereitung aufs leben findet.

unser schulsystem stammt aus kaisers zeiten und gehört gehörig reformiert. und wenn schon nicht reformiert, weil sich keiner traut, dann sollen endlich demokratische schulen und freie schulen eröffnen dürfen!

liebe grüße,
sabine


herzliche grüße!
sabine
(www.diekleinenraben.org)

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16 Jahre 9 Monate her #27230 von Andra

Hallo rotrosa und vor allem auch Sabs,

ich bin gerade im Sendlinger Anzeiger über einen Artikel gestolpert, der Euch vielleicht interessieren könnte:

am kommenden Dienstag, 15.01. um 20 Uhr gibt es in der alten Scheune im Stemmerhof einen Informationsabend über die im September 2008 neu eröffnende "Aktive Schule" in München-Süd.

Infos gibt's auf der Homepage der Schule

www.freilernen.de

Gruß
Andra

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16 Jahre 9 Monate her #27232 von sabs

hallo andra,

danke für den hinweis. ich verfolge die gründung der freien schule und auch der sudbury-initiative via internet mit.

ja, es wäre schon schön, ich drücke die daumen, daß es klappt.


herzliche grüße!
sabine
(www.diekleinenraben.org)

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16 Jahre 9 Monate her #27250 von Rotrosa1922

Hallo, sabs und andra!

Es freut mich sehr, dass mein Ruf nicht ganz "verhallt" ist.....dachte schon, ich steh in diesem Forum "allein auf weiter Flur" mit meiner Meinung, meiner Kritik
am völlig schrottigen bayrischen Schulsystem und meinem Wunsch nach anderen Lehrmethoden.

Super, das mit der Freien Aktiven Schule! Das werde ich mir auf jeden Fall anhören!

Danke Euch beiden!

Gruß!
Rotrosa

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16 Jahre 8 Monate her #27252 von Andra

Hallo Rotrosa,

sorry, ich hab mein Kind auf einer staatlichen bayerischen Grundschule, hab auch selbst eine solche besucht, und es gibt bzw. gab keinerlei Probleme. Ich finde das bayerische Schulsystem auch nicht "schrottig". Meiner Erfahrung nach steht und fällt das Ganze so ziemlich mit der jeweiligen Lehrkraft.

Ich finde aber auch, jeder soll das - in einem gewissen Rahmen - so handhaben, wie er es für sich und sein Kind für richtig hält. Vor allem sagt mir ja keiner, dass es bei meinem Kleinen in der Schule genausogut läuft wie beim großen Bruder - und je mehr gute Alternativen es dann gibt, desto besser.

Es gibt aber - und das siehst Du, glaube ich, ganz richtig - sicherlich Foren, in denen Dein Ruf nicht so "auf weiter Flur verhallen" würde wie hier ;)

Ich wünsche Dir und Deinem Sohn, dass Ihr das Richtige für ihn findet.

Gruß
Andra

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16 Jahre 8 Monate her #27253 von Irmgard

Liebe Rotrosa, erlaube mir eine kritische nachfrage zu Deiner Anfrage: wie kommst Du zu der Annahme, daß du mit einem Haupt-oder Realschulabschluß kaum Chancen hast, einen guten Beruf zu erlernen?

Hast du nur Akademiker um dich rum?
Es machen doch nur die wenigsten eines Jahrganges das Abitur und studieren, so stand es in der Zeitung. Was macht dann der ganze Rest?
Also ich kenn einige clevere Leute mit Hauptschulabschluß, die mit einem guten Beruf sehr gut zurechtkommen und durchaus erfolgreich sind. - Nur so als Gegenbeispiel.

Gruß Irmgard

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16 Jahre 8 Monate her #27254 von Andra

Oh, das hab ich ganz überlesen, da muss ich mich allerdings Irmgard zumindestens teilweise anschließen: ich finde es auch nicht nötig, jedes Kind auf Biegen und Brechen ins Gymnasium zu prügeln. Gerade hier in Bayern hat man mit dem Realschulabschluss noch sämtliche Möglichkeiten incl. Hochschulstudium.

Würde ich aber hier in München eine Hauptschulempfehlung für mein Kind bekommen, dann würde ich alle Hebel in Bewegung setzen, um das zu verhindern, das muss ich ehrlich zugeben. Schade eigentlich, dass es so ist.

Gruß
Andra

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16 Jahre 8 Monate her #27280 von Rotrosa1922

<br><br>Post geändert von: Rotrosa1922, am: 13/01/2008 20:04

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16 Jahre 8 Monate her #27281 von Rotrosa1922

Wird das jetzt eine politische Diskussion? Also eine Erklärung will ich abgeben, und danach werde ich mir am Dienstag die freie Aktive Schuile anschauen....
Ich habe in Frankreich gelebt, dort besuchen alle Kinder bis einschließlich der 9. Klasse die gleiche Schule. Sie haben also alle die gleiche Bildung, was bedeutet, dass sie alle die gleichen Chancen haben. Danach steht jedem frei, eine Lehre zu machen oder das Lycee zu besuchen,wobei man dann schon Schwerpunkte setzt, was die persönlichen Neigungen anbelangt. Man kann also "übersetzt" ein "Abitur Landwirtschaft", ein "Abitur Sprachen", ein "Abitur Technik" oder ein "Abitur Kunst" machen. Danach kann man studieren. Man hat dort bei Tests ein Punkte-System. Erreicht man die halbe Punktzahl, entspricht das einer bayrischen 3. Hat man in Bayern, die halbe Punktzahl entspricht das einer 5.
Was ich meine, ist, dass jedes Kind das Recht auf gleiche Bildung hat, bis es selbst so weit "gereift" ist entscheiden zu können: Will ich etwas praktisches machen, ein Handwerk erlernen, Beamter im unteren, mittleren, oder gehobenen Dienst werden, ect.
Eine Freundin von mir lebt in Finnland:alle normal begabten Kinder dort machen den gleichen Schulabschluß! Was ist daran schlecht? Was ist daran schlecht ein Abitur zu haben?
Die Finnen wissen ganz genau, dass sie ihr Land nur mit der Bildung ihrer Kinder "vorne" halten können. Außer Holzwirtschaft wäre da sonst nichts....
Sie haben aber Nokia und ihr Wohlstand kommt aus den geschulten Köpfen ihrer bestens ausgebildeten Kinder....
Die Kinder die nicht geeignet sind für diese Unterrichtsmethoden die bei uns gepflegt werden, wie stillsitzen bei phonischem Frontalunterricht fallen trotz oft hoher Intelligenz durchs Sieb.
Und außerdem, was ist das für ein Argument: Auch ich habe eine bayrische Grundschule besucht....usw.
Da fällt mir sofort ein Spruch ein den man immer wieder zu hören kriegt, mit sehr ähnlicher Aussagekraft:"Wir haben auch "Watschn" gekriegt und es hat uns nichts geschadet....."
Nur, weil etwas schon immer so war, muß es doch noch lange nicht gut, oder gar ideal sein!
Noch eine kleine Anekdote: Während meiner Ausbildung jobbte ich bei einem Ehepaar als Babysitterin. Das zweite Kind war ein Frühchen, das eineinhalb Jahre jede Nacht durchgeschrieen hat....Sie war lange, lange Zeit entwicklungsverzögert....
Der Grundschullehrer sparte nicht mit Häme den Eltern gegenüber, die als Akademiker ihre Tochter gerne auf dem Gymnasium gesehen hätten.Er meinte, sie könnten froh sein, dass er sie nicht auf die Sonderschule geschickt hätte, er lachte sie aus! Eine Empfehlung für`s Gymnasium käme nicht in Frage....sie hätte nicht die entsprechenden Noten....
Das Kind wurde dann in der Innenstadt in ein von Nonnen geleitetes Gymnasium eingeschult...die haben sie genommen. Sie mußte dann auch die fünfte Klasse prompt wiederholen.....aber jetzt kommt`s!
Sie hat ein EinserAbitur gemacht! - Ein Ottonormalverbraucherkind wäre schon hier an dem Lehrer in der vierten Klasse gescheitert!

In der "Zeitung" war auch mal zu lesen: "Jedes durchschnittlich begabte Kind (das entspricht einem IQ von 100) kann das Abitur zu meistern."


Ich meine lediglich: Schulbildung muß für alle gleich sein. Wenn einer nach dem Abitur Schreiner werden will......dann soll er das doch machen, dann ist das die Entscheidung eines jungen Erwachsenen der nun in der Lage ist seine Neigungen adäquat einschätzen zu können. Und: Was schadet es, wenn ein Schreiner Englisch und Französisch spricht?
Unser Land braucht dringend gut ausgebildete junge Menschen, das ist unser Potential....ein Jammer wenn man diese Recourcen nicht fördern und nutzen würde! Leute: Wissen ist Macht! Und Macht ist Geld.
Schließlich müssen unsere Kinder einmal eine Menge alter Leute finanzieren.Und da können wir es uns nicht leisten, an einem Schulsystem festzuhalten, bei dem möglicherweise die "besten" Köpfe ausgesondert werden, weil sie in Ihrer Entwicklung verzögert waren.
Nehmt Einstein! Hätte der nicht wohlhabende Eltern gehabt, wäre der nach heutigen Maßstäben nie auf ein Gymnasium gekommen. Seine Lehrer hielten ihn für dumm und es gilt als sicher, dass er Legastheniker war.Wahrscheinlich wäre er zu einem gewalttätigen oder drogenabhängigen Jugendlichen geworden, ohne Schulabschluß, durchs Raster gefallen....hätte er im 21. Jahrhundert gelebt. Aber nein, er hatte ja Glück, seine Eltern hatten Geld und damals besuchten ja nur Kinder von vermögenden Eltern das Gymnasium, ob sie dumm, faul oder intelligent waren, war nicht relevant. Ich muß zugeben, das hat sich ja seitdem schon etwas geändert....heute dürfen sogar Kinder von armen Leuten auf`s Gymnasium gehen......aber nur,wenn der Lehrer das erlaubt.
Soviel zu diesem Thema.
Schöne Grüße!
Eva

Post geändert von: Rotrosa1922, am: 13/01/2008 19:31

Post geändert von: Rotrosa1922, am: 13/01/2008 19:33

Post geändert von: Rotrosa1922, am: 13/01/2008 19:36<br><br>Post geändert von: Rotrosa1922, am: 13/01/2008 22:37

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16 Jahre 8 Monate her #27282 von Andra

Hallo Eva,

oje, das hatte ich nun ganz und gar nicht beabsichtigt :(

Du hattest Dich nur so gefreut, hier gleich 2 Gleichgesinnte gefunden zu haben, und ich wollte Dir einfach nur sagen, dass es eben nur eine, nämlich Sabs, ist. Ich wollte Dich damit auch nicht vor den Kopf stoßen, tut mir Leid.

Ich will in die Diskussion auch nicht weiter einsteigen, nur ganz kurz eines: wenn ich immer diese Vergleiche mit Frankreich höre, reicht's mir ehrlich gesagt schon. Wenn das französische Schulsystem so wunderbar ist, wie kommt es dann, dass auch dort die Immigrantenkinder offenbar derartig benachteiligt sind, dass sie sich nicht mehr anders zu helfen wissen, als Autos anzuzünden?

Aber ich möchte jetzt tatsächlich nicht diskutieren - nicht persönlich nehmen, bitte, aber es ist nun mal tatsächlich so, dass es einfach andere Themen gibt, die mich mehr interessieren. Wie oben schon geschrieben, kann sich das noch ändern - man weiß ja nie - aber momentan liegen meine Prioritäten woanders.

Gruß
Andra

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16 Jahre 8 Monate her #27372 von Hannahmama

Hallo Rotrosa,

nur eine (nicht wertende) Anmerkung: das von Dir zitierte franz. Schulsystem zeichnet sich vor allem durch Frontalunterricht aus, es wird viel auswendiggelernt und repetiert. Ein franz. Freund von uns hat das mal so zusammengefasst: In Deutschland lernen die Kinder zuerst zu diskutieren und dann, über was sie diskutieren sollen, in Frankreich kommt zuerst das Wissen, dann das eigene Denken. Wolltest DU dieses System?

Gruß,
Hannahmama

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