Frage Niveau an Realschule und Gymnasium

7 Jahre 2 Wochen her #119472 von WiederDa

Hallo,

nachdem ich so hilfreiche Antworten auf meinen letzten Beitrag bekommen habe, möchte ich es gleich noch mit einem verwandten Thema versuchen.

Kann jemand von euch einschätzen, wie sich das Niveau z.B in naturwissenschaftlich/ technischen Fächern an Realschule und Gymnasium unterscheidet?

Wird in der Realschule weniger Stoff gelehrt und dieser dann extra noch auf einem niedrigeren Niveau?

Und ist der Realschullehrplan praxis- und berufsorientierter als der des Gymnasiums?

Wird am Gymnasium mehr Wert auf Auswendiglernen als auf kreatives Problemlösen gelegt als an der Realschule?

Hoffentlich kann mich jemand aufklären ;-),
schöne Grüße von Wiederda

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7 Jahre 2 Wochen her #119474 von juhu

HI!

Zum Vergleich Gymnasium vs. Realschule kann ich wenig beitragen.

Aber nach 1 1/2 Jahren am Gymnasium würde ich sagen, dass man dort sowohl eine ganze Menge auswendig lernen muss (sehr viele Vokabeln oder auch Begrifflichkeiten), gleichzeitig aber viel Transferleistung gefragt ist. Einfach nur brav (auswendig) lernen reicht bei weitem nicht für halbwegs gute Noten.

Schönen Abend! Juhu

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7 Jahre 2 Wochen her #119484 von WiederDa

Danke für deine Antwort Juhu. Von den weiterführenden Schulen in Bayern habe ich keine genaue Vorstellung, aber da man auch über die Realschule einen (längeren) Weg zu einem Studium gehen kann, sollte das Niveau inhaltlich eigentlich nicht zu stark abweichen dürfen. Vielleicht werden ja auch weniger Fächer gelehrt. Vielleicht finde ich ja irgendwo die Lehrpläne und kann mal schwerpunktartig nachschauen.
Schöne Grüße von Wiederda

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7 Jahre 5 Tage her #119498 von Muchacha

www.isb.bayern.de/schulartspezifisches/lehrplan/ hier stehen alle Lehrpläne:)

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7 Jahre 1 Tag her #119506 von Irmgard

Hallo,
ich selber war auf der Realschule und habe später das Abitur gemacht und ich habe eine Gymnasiastin und einen Realschüler daheim.
Der Unterschied ist wirklich groß. Am Gymnasium ist es viel mehr Stoff, die Kinder müssen voll viel lernen, meine Gymnasiumkind hat 3 Fremdsprachen, das Niveau in Deutsch finde ich extrem hoch, es ist alles hoch abstrakt, Mathe ist wirklich schwer, dann Physik, Bio, Chemie, es wird ein Detailwissen verlangt und abstraktes Denken, ich finde das selber zu viel, obwohl ich grundsätzlich positiv gegenüber Bildung eingestellt bin.
Mein Realschüler hat insgesamt viel weniger Fächer, der Stoff ist einfacher und nicht so kompliziert und detailiert. Sie haben zum Beispiel IT, wo sie lernen, wie Computer und Datenverarbeitung funktionieren, wie das mit der hardware und software und speichern und stick usw. funktioniert und sie üben auch das Schreiben mit dem Schreibmaschinensystem.
Im Gymnasium wird erwartet, dass sie eine power point präsentation erstellen, ohne dass es ihnen jemand erklärt. Texte am PC sollen sie schreiben, ohne dass es ihnen jemand erklärt, dass es mit dem 10-Finger-System viel schneller geht und wie das funktioniert. Das sollen sie von alleine austüfteln oder die Eltern sollen helfen.
Wenn die nach der Realschule noch das Abi machen, heißt das nicht, dass das das Niveau der Schulen ungefähr gleich sein muss. Das Abi baut auf vielem auf, was in der Realschule gelernt wird, aber es sind doch 4 Jahre, die da noch draufgesetzt werden, und die mittlere Reife ist nur der Grundstock dafür.
Ich würde ein Kind, das auf der Kippe steht, nie auf das Gymnasium geben. Es kann sein, dass es glücklich wird, aber es ist Stress vorprogrammiert und das Zurückgehen ist nicht gut. Wenn in der Grundschule schon Schwächen erkennbar sind, sollte man nicht denken, das kann mit mehr üben aufgeholt werden. In der fünften Klasse ist es vielleicht noch machbar, mit mehr Üben am Ball zu bleiben, aber das Tempo ist rasant und die anderen sind immer besser, das kann nur zu Frustration führen.

Gruß und Gute Nacht
Irmgard

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7 Jahre 1 Tag her #119507 von Milena

ich habe auch ein kind am gymnasium und nun eines an der realschule. auch ich finde das niveau in deutsch sehr hoch. die texte sind oft sehr abstrakt und abgehoben, so dass sie für viele kinder schwer zu greifen sind.
an der realschule ist für unser zweite kind der stoff viel greifbarer und praktischer orientiert. ich mag es mir gar nicht vorstellen, wie sie sich durch barochgedichte und mittelalterliche fabeln gequält hätte, es ist einfach nicht ihr ding, obwohl sie gern und viel liest.

mit hilfe kann man vielleicht ein zeitlang ein kind versuchen, dirchs gymnasium zu bringen, aber ob das kind ab einem bestimmten alter da noch mitmacht? und der stoff selbst fliegt einem ab einem bestimmten niveau auch nicht zu. manche kinder sind dann auch völlig verjagt, es wird viel geweint wegen schlechter noten etc.
für unser zweites kind ist es jetzt eine tolle bestätigung, dass es gute noten bekommt, wenn es lernt und das sich das lernen lohnt, sie ist an der realschule richtig aufgeblüht. und wer weiss, was noch kommt?

bei unserem ersten kind waren nach zwei jahren gymnasium schon ein drittel der klasse auf die realschhule abgewandert. wenn ich daher das gefühl hätte, es wird knapp, würde ich mich für die schule entscheiden, in dem das kind hoffentlich gut zurecht kommt und nicht für dasjenige, was gerade noch möglich wäre.
in sachen power point, vorträge etc kann ich alles bestätigen, was irmgard geschrieben hat! gut, wenn man eltern daheim hat, die sich auskennen, aber es ist extrem unfair gegenüber den kindern, die dies nicht haben.

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