Frage Alternative zur Regelschule

10 Jahre 1 Monat her #114773 von Mleko

Hallo Zusammen!
Weiß denn jemand eine erreichbare und bezahlbare Alternative zur Regelschule. Ich kenne die beiden Montessorischulen in München, die ich toll finden würde, weiß aber auch, dass sie heillos ausgebucht sind...
Vielen Dank für Eure Antworten!
Lg Mleko

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10 Jahre 1 Monat her #114776 von tigerbär

Hallo,
ich weiss nicht, wo ihr wohnt.
Wir wohnen in Giesing und unser Kind geht seit 4 Jahren sehr zufrieden hier hin. Gibt von Mo bis Do einen Schulbus und Freitag lässt sich gut regeln.
Ist in Neubiberg 10 Minuten von der S-Bahn.
www.emile-montessori.de/
Anmeldungen für das nächste Schuljahr 1. klasse sind allerdings schon gelaufen. Quereinsteiger für höhere Klassen kann man immer mal nachfragen.

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10 Jahre 1 Monat her #114778 von isarvorstadt

Hallo,
schau dir mal diese Schule an: www.ldv-muenchen.de/

Ich kenne eine Mutter, die sehr zufrieden damit ist. Die Schule ist neu, noch sehr klein (aktuell gibt es nur 2 erste und 2 zweite Klassen) und dadurch gerade für Grundschüler sehr überschaubar. Italienischkenntnisse werden keine vorausgesetzt.

Gruß, Anna.

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10 Jahre 1 Monat her - 10 Jahre 1 Monat her #114781 von ein Gast

Hallo,
wirklich günstig sind sie alle nicht - sind halt Privatschulen. Wichtig wäre für mich schon auch die Wohnortnähe, das Kind will ja seine Freunde auch mal außerhalb der Schule treffen.
Welche privaten staatlich anerkannten bzw. staatlich genehmigten Schulen es in München gibt, kannst Du hier (in der rechten hellblauen Spalte) nachlesen
www.schulberatung.bayern.de/schulberatun...x.asp?Seite=muenchen
Da findet Du übrigens noch viel mehr Montessori-Schulen.

Wichtig ist vielleicht noch, dass das Kind in vielen Privatschulen für den Übertritt in eine weiterführende Schule Probeunterricht absolvieren muss.

VG,
billabo

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10 Jahre 1 Monat her #114796 von Nepomukki

darf ich fragen, warum du nach einer alternative suchst?
Ich grüble auch schon, obwohl wir noch ein Jahr Zeit haben und dachte evtl daran:
www.icpmuenchen.de/de/inklusive-grundsch...grundschule/aufnahme
mein Sohnemann hat keinen Förderbedarf, mich spricht in erster Linie die Inkusion, die kleinen Klassen und für uns die Lage hierzu an.
Vielleicht hat ja jemand eErfahrung oder kann näheres sagen?

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10 Jahre 1 Monat her #114798 von Mleko

Vielen Dank für Eure Antworten.
Nach einer Alternative suche ich deshalb, weil ich die Starre der Regelschule nicht gut finde (über Stunden still sitzen, Noten, zu große Klassen etc.). Weiter geht es damit, dass das differenzierte Schulsystem für mein Dafürhalten nicht das Richtige ist. Die Kinder werden mit 10 in Schubladen gesteckt, da geht so viel Potential drauf. Inklusion ist auch ein Thema.
Ganz abgesehen vom Turbo Gymi....
Es gibt viele Gründe....
Förderbedarf haben wir auch nicht....

Lg Mleko

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10 Jahre 1 Monat her #114799 von füamama

@Nepomuki: Ich habe mir die ICP angesehen, weil auch ich den inklusiven Gedanken super finde, und war sehr angetan. Leider war für uns die Schule zu weit weg, aber wenn sie für euch nah ist, dann würde ich das wirklich überlegen!

@Mleko:Die Montessorischule im Olympiapark hat im letzten Jahr alle Bewerber aufgenommen. Der Run auf den Tag der offenen Tür ist immer groß, aber wenn man wirklich interessiert ist und dran bleibt (= also wirklich immer zu den Info-Veranstaltungen etc. kommt), dann hat man sehr gute Chancen.
Voll ist dagegen die Monte-Balan. Die kann sich vor ernsten Anfragen gar nicht retten.
Meine Erfahrung sagt aber: Viele Bewerber "interessieren" sich für eine ganze Reihe von Schulen und melden dann auch breit an. Diese Doppelanmeldungen führen dann am Ende oft dazu, dass man doch noch einen Platz, z.B. im Nachrückverfahren, bekommt. Langer Atem ist also angesagt!

Die Frage ist natürlich, was für euch "erreichbar" ist... Kommt ja darauf an, wo ihr wohnt.

Und dann musst du eben überlegen, welches Konzept euch zusagt. Nicht jedes Kind ist ein "Montessorikind", nicht jedes ein "Waldorfkind", nicht jedes wird glücklich an einer internationalen oder bilingualen Schule etc. Ich kenne z.B. einige Leute, die relativ wahllos alle privaten abgeklappert haben, Hauptsache keine Regelschule. Da ich aber z.B. finde, dass Waldorf und Montessori kaum miteinander vereinbar sind, erscheint es mir merkwürdig, für beide Schulen anzumelden.

Wenn es um das Schuljahr 2014/15 geht, bist du übrigens zu spät dran...

LG,
Füamama

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10 Jahre 1 Monat her #114805 von Jollina

Hallo,

ich habe von folgender Schule gehört. Auch nicht günstig. Ich weiß aber, dass sie auch Stipendien Förderung anbieten.

Und Schulbusse die die Kinder abholen gibt es wohl aus den unterschiedlichsten Richtungen Münchens.

www.st-anna.eu/reinhard-wallbrecher-grundschule

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10 Jahre 1 Monat her #114809 von Mleko

@füamama: Vielen Dank für die ausführliche Info!
Wir sind an der südlichen Stadtgrenze, Monte Balan wäre natürlich optimal.
Dass wir für dieses Jahr spät dran sind, weiß ich. Ich interessiere mich für nächstes Jahr und schaue mich schon mal um -> ein Kind macht den Übertritt und das nächste kommt in die Erste.
Waldorf ist für mich zu alternativ, mit Montessori kann ich viel anfangen.
Gestern war ein interessanter Vortrag über die weiterführende Schule an der Emile... Ich war vom Konzept/Schulleitung sehr angetan... Allerdings macht die Schule für mich einen sehr elitären Eindruck - da stehe ich nicht so drauf.
Nichts desto trotz eine Überlegung wert.....

Schönen Tag noch!
Mleko

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10 Jahre 1 Monat her #114812 von metromania

Mleko schrieb: Vielen Dank für Eure Antworten.
Nach einer Alternative suche ich deshalb, weil ich die Starre der Regelschule nicht gut finde (über Stunden still sitzen, Noten, zu große Klassen etc.). Weiter geht es damit, dass das differenzierte Schulsystem für mein Dafürhalten nicht das Richtige ist. Die Kinder werden mit 10 in Schubladen gesteckt, da geht so viel Potential drauf. Inklusion ist auch ein Thema.
Ganz abgesehen vom Turbo Gymi....
Es gibt viele Gründe....
Förderbedarf haben wir auch nicht....

Lg Mleko


Ach komm! Die Grundschüler sitzen nicht über Stunden still. Auch auf einer Regelschule wird im Unterricht doch stark auf die Bedürnisse von Grundschülern eingegangen. Vieles wird spielerisch vermittelt. Es wird gehüpft, gesprungen, getanzt, gesungen, etc. Dann muss aber auch wieder mal still gelernt werden.
In der ersten Klasse ist aber meist bereits um 11:20 Uhr Schulschluß, inklusive Pausen. Und es steigert sich nur langsam.

Bis dato habe ich in der Grundschule kaum Klassen mit mehr als 25 Schülern erlebt. Und bedenke: Je mehr Schüler, desto größer die Auswahl an Spielkameraden.

Und diese "Schublade" mit 10 Jahren findet doch auch nur in den Köpfen der Eltern statt. Ich kenne einige Kinder, welche auf die Mittelschule gehen und dort glücklich sind. Und wer in der Mittelschule Lust und auch das Können hat zu Lernen, der kann über den M-Zweig die Mittlere Reife machen.

Grüße
metromania

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10 Jahre 1 Monat her - 10 Jahre 1 Monat her #114814 von füamama

Hallo Mleko,

wenn für euch die Monte-Balan so günstig ist und ihr von Montessori überzeugt seid, dann probiert es unbedingt dort, es ist eine wirklich gute Schule! Nicht locker lassen!
Wichtig ist aber wirklich, dass ihr 100% hinter dem Konzept steht, sonst werdet ihr garantiert nicht glücklich dort, das muss euch ganz klar sein. Das ist einfach ein völlig anderes Konzept als die Regelschule.

@metromania: Doch, ich denke, Mleko hat schlichtweg Recht. Das Regelschulsystem ist nicht darauf angelegt, dass Kinder manchmal anders sind, anders lernen, anders denken. Es funkioniert sicher für viele Kinder, aber eben nicht für alle. Und ich empfinde es als himmelschreienden Unsinn, den Unterricht bis 11:20 Uhr (1.- klasse) "durchzuziehen", anstatt rhythmisiert den Tag bis zum frühen Nachmittag zu gestalten, wie es an einer echten, rhythmisierten Ganztagsschule der Fall ist. Es macht doch einen Unterschied, ob ich den Unterrichtsstoff der 1. Klasse zwischen 8 und 11:20 durchkriegen muss, oder ob ich dazu quasi den ganzen Tag Zeit habe.
Und das Aussieben nach der Vierten ist ein mindestens ebenso großer Blödsinn, der nachweislich vielen Kindern nicht gerecht wird. Gerade Jungs brauchen einfach etwas länger. Klar kannst du dann noch auf den M-Zug und sogar auf Umwegen zum Abi kommen, aber warum sortiert man denn überhaupt so früh aus, wenn es also offensichtlich Biografien gibt, wo die Kinder mit 10 zunächst in die falsche Richtung geschickt wurden?

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10 Jahre 1 Monat her #114815 von Bigs

füamama schrieb: @metromania: Doch, ich denke, Mleko hat schlichtweg Recht. Das Regelschulsystem ist nicht darauf angelegt, dass Kinder manchmal anders sind, anders lernen, anders denken. Es funkioniert sicher für viele Kinder, aber eben nicht für alle.


Ich empfinde das auch so.
Leider wird das, was die Kinder können müssen, an den guten Schülern gemessen. Kinder, die etwas hinterherhinken fallen durch das System durch.

Wenn ich sehe, wie hoch der Druck schon in der 2. Klasse ist. Und wenn man mit einem "schlechten" Schüler nicht die ganze Zeit übt, dann spricht die Lehrerin schon von Klasse wiederholen.
Oft weiß ich nicht, wie man die wenige Zeit am Nachmittag am sinnvollsten gestalten kann. Da soll man täglich lesen. Schreiben üben, rechnen, Lernwörter lernen. Und dann soll das Kind auch noch 2 Stunden draußen spielen und rechtzeitig ins Bett gehen.

Auch finde ich es Schwachsinn, wie es bei uns in der Klasse mit dem Füllerschreiben gehandhabt wird. Die Kinder haben ihr Füllerdiplom gemacht. Die Kinder, die es gut abgeschlossen haben, dürfen in der Schule mit dem Füller schreiben. Die Kinder, die es schlecht gemacht haben, sollen noch warten. D.h. die schlechten Kinder haben nie eine Möglichkeit zu üben. Heißt aber auch, daß sie nie besser werden und das Defizit zum gut schreibenden Schüler erst mal nicht aufholen können.


Mleko, ich würde dann auch versuchen, auf die Balan Dein Kind zu schicken. Scheint ja wirklich eine sehr gute Schule zu sein.

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10 Jahre 1 Monat her #114817 von Ricky

Es gibt gute Montessorischulen in München und weniger gute. Für meine Kinder wäre leider vom Wohnort her nur eine in Frage gekommen, die mir leider nicht gefallen hat.

Aber ich muss jetzt mal eine Lanze für die ganz normalen städtischen Sprengelschulen brechen. Meine Kinder sind in ihrer total glücklich. Das mit dem Stillsitzen stimmt schon mal nicht, da wird immer wieder aufgestanden und sich bewegt. Und die sitzen auch nicht dauernd an ihren Plätzen. Die allermeisten Freunde von uns sind total glücklich mit den Lehrern und dem staatlichen Schulsystem.
Das mit dem Füllerführerschein zB wurde bei uns anders gehandhabt.
Die Reinhard- Wallbrecher-Schule kann ich nicht empfehlen, aber die kommt vermutlich für die allermeisten schon preislich nicht in Frage.

Was ich persönlich viel viel wichtiger finde als die Wahl der Schule ist, dass die Kinder mittags oder zwischen 2 und 3 nach Hause können und zumindest nicht gleich zu Schulbeginn in den Hort müssen. Wir haben uns da mit den Nachbarn zusammen getan. Das klappt sehr gut. Zwei Mal die Woche koche ich, zwei mal die Nachbarin und einmal mein Mann. In den Ferien organisieren wir uns auch mit Nachbarn und Freunden.

Da wird so viel über das staatliche Schulsystem geschimpft, das Kinder überfordert und in Raster pressen will. Ich weiß, das klingt jetzt nicht so populär, aber wenn Kinder erst um 16.30 h oder 17.00 h aus dem Hort kommen, dann sind die total fertig. Und dann kommt auch alles andere zu kurz. Daneben sollen die Kinder dann auch noch in den Sportverein und ein Musikinstrument lernen etc.
Das ist einfach viel zu viel!!! Schule hin oder her. Manche Kinder packen das, viele aber auch nicht.

Welche Schule finde ich gar nicht so wichtig, sondern viel wichtiger einen entspannten Alltag für unsere Kinder.

Ricky

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10 Jahre 1 Monat her #114818 von Ricky

Ach ja, niemand fällt da durch ein System durch. Das stimmt doch nicht. Und das mit diesem Wahnsinnsdruck in der vierten Klasse kann ich ehrlich gesagt auch nicht nachempfinden. Von den Lehrerinnen zumindest kommt der nicht.

Ricky

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10 Jahre 1 Monat her #114826 von muedekruemel

Sorry, dass ich hier auch noch meinen Senf dazu gebe.
Man sollte kurz mal bedenken, dass über ein Regelschulsystem diskutiert wird, dass aus "Adolf`s" Zeiten stammt und seit dem kaum was passiert ist.
Frontaluntericht für Kinder gleichen Alters in einer Klasse... ;-)

Schaut euch doch mal um in den anderen Europäischen Ländern und deren Schulsysteme. Deutschland ist mit seinem Schulsystem nicht das Maß aller Dinge. Wer weiss ob es in Zukunft wirklich darauf ankommt, ob man in das System passt oder nicht.

Die Anforderungen werden sich sicherlich ändern und da werden wohl nicht nur Schulnoten helfen.

Es gibt durhaus Regelschulen, "die aus der Reihe tanzen". Diese orientieren sih oft nach den "alternativen" Schulen. Nur selten gibt es Regelschulen die eigene, innovative Konzepte haben.

Die Schule sollte sich immer an den Schwächsten messen lassen und nicht an denen, bei denen es ja keine Probleme gibt. - Das ist doch echt fadenscheinig. Nicht die schwächeren Kinder müssen sich anpassen, sondern eine Umgebung geschaffen werden um denschwächeren Kinder Vorraussetzungen zu geben gleiches zu leisten. Das ist eine Herausforderung.

Momentan gibt es leider in allen Schulformen positives und auch Mankos. Da die Kinder so individuell sind, muss jede Familie abwägen welche Form für Ihr Kind die beste ist.

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10 Jahre 1 Monat her - 10 Jahre 1 Monat her #114829 von Mleko

@Ricky: ich glaube, dass füamama von einer schulischen Betreuung bis in den frühen Nachmittag sprach. So, dass eben längere Pausen möglich wären. Oder?

Ich finde insgesamt eben auch, dass man mehr auf das Individuum eingehen müsste. In einer Regelschulklasse sitzen Kinder zusammen, die in ihrer Entwicklung drei Jahre auseinander sind....
Meine Tochter kommt in der Regelschule (Grundschule) gut zurecht. Ich muss aber dazu sagen, dass wir bisher wirklich tolle Lehrerinnen hatten! Gibt auch andere.
Dennoch ist zu spüren, dass trotz guter Lehrerin die Kinder demotiviert werden, z.B. durch 4,5,6-er - in der Dritten? "Wir sind angehalten, das Notenspektrum auszunutzen", war die Antwort auf Nachfrage "warum".
Da finde ich die Aufregung der Eltern durchaus berechtigt.
Ich kann mir auch vorstellen, das so manche nette Lehrerin daran verzweifelt.
Aber wohl auch am Lehrplan. Ich hatte zuletzt ein ungezwungenes Gespräch mit unserer Lehrerin. Sie teilte mir mit, sie würde so gerne manchmal Lerninhalte vertiefen oder mit anderen Dingen anknüpfen, aber sie darf es schlicht nicht, obwohl es gut rein passen würde.
Dennoch sind Grundschulen wohl auf einem guten Weg, aber die weiterführende Regelschule macht mir viel mehr Sorgen.

Hoffentlich regnet es noch, es ist zu trocken!
Trotzdem schönen Tag!

Mleko

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10 Jahre 1 Monat her #114833 von Ricky

Ja, ist mir schon klar, dass die meisten Eltern nach einer Schule mit Betreuung für den Nachmittag suchen. Ich wollte hier nur mal zur Debatte stellen, dass Schule gar nicht so diese Riesenbedeutung bekommt, wenn die Kinder da nicht den ganzen Tag sind.
Natürlich gibt es Kinder die sich leichter tun und andere denen es schwerer fällt. Das kriegen Kinder aber auch schon ohne Noten mit.

Wichtig ist doch, dass die Noten in der Familie nicht so einen Riesenplatz bekommen. Hey, es ist nur Schule, nicht das Leben.

Und dieses Gelaber von wegen in anderen europäischen Ländern wäre es besser, geht mir ganz schön auf die Nerven. In einigen skandinavischen Ländern ist das wahrscheinlich so, aber jeder der zB schon mal in einer italienischen, französischen, belgischen oder spanischen Grundschule war, ist heilfroh wenn er sein Kind in Deutschland einschulen darf. In der Schweiz ist es auch hammerhart und sehr kompetitiv.

Deutsche Grundschüler haben es viel viel besser als viele andere auf dieser Welt und wenn ihre Eltern dafür sorgen würden, dass ihre Kinder am Nachmittag selbstbestimmt einfach irgendwo in Ruhe spielen könnten (nicht dauern im Rudel im Hort, nicht im Sportverein und nicht in der Ganztagsklasse, sondern im Garten, auf dem Spielplatz oder im Park) dann ginge es ihnen noch besser. Und dann bekäme Schule auch wieder den Platz der ihr gebührt. Nämlich einfach ein Ort an dem man Lesen, Schreiben, Rechnen und bisschen was über die Natur lernt. Nicht mehr und nicht weniger.

Ricky

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10 Jahre 1 Monat her #114834 von Mogli

@ricky

Super Beitrag. Sehe es auch so wie du.

Vg
Mogli

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10 Jahre 1 Monat her #114836 von füamama

@ Ricky: Und als nächstes kommt jetzt ein Plädoyer für die Herdprämie, oder was? Dir ist aber schon klar, dass die meisten Eltern in München beide voll arbeiten müssen und sich nicht so einfach die Nachmittage aufteilen können, oder? Mal ganz abgesehen davon, dass die meisten Kinder nachmittags entweder in der Schule oder im Hort sind, d.h. gleichaltrige Spielkameraden sind dann rar.

Meine Kinder besuchen eine rhythmisierte Ganztagsschule und wir haben uns bewusst dafür entschieden, weil wir es für das bessere Konzept halten als die aus unserer Sicht unsinnige Halbtagsschule. Den Wechsel von Lern- und Spielphasen bzw. Übungs- und Inhaltsphasen finde ich sinnvoll. Die Kinder sind dort mit ihren Freunden zusammen, sie lernen von und mit ihnen. Sie sind dort bis um halb vier, danach ist immer noch sehr viel Zeit für Familie etc. Da es eine echte Ganztagsschule ist, gibt es auch keine Hausaufgaben.

Ja, deutsche Kinder mögen es besser haben als Kinder in anderen Ländern - das zu leugnen wäre Blödsinn. Deshalb aber gleich in Jubel auszubrechen über das bayerische (!) Schulsystem halte ich für eine merkwürdige Logik. Was um alles in der Welt spricht gegen eine längere gemeinsame Schulzeit, wenn man mal von politischen (Stammtisch)Parolen absieht? Es gibt keinen vernünftigen pädagogischen Grund dafür.

Natürlich hast Du Recht in einem Punkt: Den Druck verursachen meistens die Eltern. Und ich stimme dir voll zu, dass diese Eltern den Druck rausnehmen müssten. Aber um wie viel weniger wäre dies der Fall, wenn die Kinder
a) nicht schon nach der 4. Klasse aufgeteilt würden, sondern ihnen Zeit für Entwicklung gelassen würde
und
b) die Übertrittsdurchschnitte nicht das entscheidende Kriterium wären?

Füamama

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10 Jahre 1 Monat her #114837 von Nila

Eine befreundete Grundschullehrerin (Montessori) sagte mal zu mir, dass nicht jedes Kind Montessori geeignet ist, denn die Kinder müssen sehr selbstständig sein. Sonst gehen sie in dem System unter. Außerdem wissen die Kinder auch dort, wo sie mit ihrer Leistung stehen, denn auch dort vergleichen die Kinder untereinander.

Zur Regelschule: meine Tochter ist sehr glücklich dort und Frontalunterricht wird da auch nicht oft gemacht. Lernwörter werden an Stationen bearbeitet (es gibt A Stationen - die etwas leichteren und B Stationen - die etwas schwereren). Auch HSU Themen werden an Stationen vertieft.

Es gibt 3 Stunden Sportunterricht, 1 Stunde Kunst, 1 Stunde Musik, es werden Bewegungsspiele zwischen den Stunden gemacht, es gibt einen wöchentlichen Erzählkreis, 2 Stunden Reli und WTG Unterricht. Also genug Abwechslung und Bewegung. Trotzdem haben die Kinder meist um 12.00 Uhr aus. Ja es gibt Hausaufgaben und auch gelernt werden muss mal hin und wieder. Trotzdem haben die Kinder genügend Zeit für z.B. Ein Instrument oder in den Park zu gehen.

In der Klasse meiner Tochter sind 22 Kinder und zwei Lehrerinnen (die Zweitlehrerin ist 9 Stunden die Woche anwesend - als Zusatzkraft für Förderkinder - es ist eine Sprachförderklasse!!!)

Es werden 10 Kinder mittags abgeholt, sodass sich immer jemand zum Spielen findet.

So schlecht wie immer geschrieben wird ist das staatliche Schulsystem wirklich nicht. Es gibt an der Schule meiner Tochter einen eigenen Förderlehrer, der sowohl Deutschförderkurse, Begabtenförderung, LRS-Kurse und Leseförderung anbietet.

Lg Nila

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